Autor/-in
Karl Lind
Sprühgeräte, 16.03.2013
ENTWICKLUNGEN IN DER SPRITZTECHNIK
Die Anforderungen an die Spritztechnik nehmen zu, egal ob die PSM-Ausbringung auf einem konventionellen oder Bio-Betrieb erfolgt.
Die Anforderungen an die Spritztechnik nehmen zu, egal ob die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) auf einem konventionellen oder Bio-Betrieb erfolgt. Gründe dafür sind die steigende Anzahl der Behandlungen aufgrund neuer Schädlinge, umweltfreundlichere PSM mit kürzerer Wirkungsdauer und höhere Umweltanforderungen.
Zu 1)
Der Spritzbelag ist abhängig von den Düsen, die zum Einsatz kommen und vom Gebläseluftstrom, der die Tropfen zur Zielfläche transportiert.
Um möglichst alle Stellen zu bedecken, sind kleine Tropfen vorteilhaft. Diese müssen mit der Gebläseluft so transportiert werden, dass sich die Tropfen bestmöglich anlagern können, ohne dass sie davon geblasen werden oder nicht zur Zielfläche gelangen. Dieser Trägerluftstrom darf weder zu stark noch zu schwach und muss gleichmäßig von unten bis oben (Kulturhöhe) sein. Eine derartige Gebläseluft wird als „ein an die Kultur angepasster Luftstrom“ bezeichnet.
Zu 2)
Das Problem der Abdriftverluste kann nur mit groben Tropfen und mit einem an die Kultur angepasstem Luftstrom in den Griff bekommen werden. Für die Verringerung der Abtropfverluste braucht es kleine Tropfen. Damit entsteht ein Widerspruch zwischen Vermeidung von Abdrift- und Abtropfverlusten. Die Lärmentwicklung wird mit Gebläsen vermindert, die mit stark reduzierter Flügeldrehzahl noch ausreichend Gebläseluft für den Tropfentransport haben.
Zu 3)
Die Effizienz der Sprühgeräte bezüglich Kraftstoffverbrauchs hängt überwiegend vom Einsatz und weniger von der Konstruktion der Geräte ab, d.h. es gibt wenig Unterschiede in der Leistungsaufnahme von vergleichbaren Sprühgeräten mit Axialgebläsen verschiedener Hersteller. Es gibt aber große Unterschiede bei ein und demselben Gerät, ob es vom Anwender Kraftstoff sparend (Verlustarm Sprühen) eingesetzt wird oder nicht.
Gibt es eine Spritztechnik, die diese zum Teil widersprüchlichen Anforderungen unter einen Hut bringt und sogar aus der Not eine Tugend macht? Diese Spritztechnik gibt es in der Tat. Sie wird als „Ressourcen schonender Pflanzenschutz“ bezeichnet. Entwickelt wurde sie in den letzten Jahren federführend von der Fachgruppe Technik im Verband Steirischer
Erwerbsobstbauern
I) Verwendung von Verlustarm Sprühgeräten
II) Kontrolle und Einstellung dieser Sprühgeräte
III) Elektronische Auswahl der PSM mit Berechnung der Aufwandmengen
und Vorgaben zur Einstellung der Sprühgeräte vor Ort
IV) Anwendertraining zur Spritztechnik
Zu I)
Merkmale von Verlustarm Sprühgeräten
Sie haben einen Querstrom-Gebläseaufsatz mit einer gemischten Düsenbestückung zur Erzeugung von groben und feinen Tropfen Düsen, die grobe Tropfen erzeugen, werden im oberen Bereich des Spritzgestänges verwendet, wo die Abdrift entsteht. Die feintropfigen Düsen sind darunter, wo deren Vorteile gefragt sind - gute Bedeckung, geringe Abtropfverluste, hohe Schlagkraft - aber keine Abdriftgefahr besteht
Ein Gebläse, dessen Luftstrom für eine Anpassung an die Kultur geeignet ist. Die Beurteilung, ob die Gebläseluft dazu geeignet ist, kann nur aufgrund einer Gebläsemessung erfolgen. Die Steiermark hat dafür derzeit den modernsten Luftprüfstand in Betrieb. Die Obst- und Weinbauern könne ihre Sprühgebläse schon vor einer Neuanschaffung messen und beurteilen lassen.
Auskunft und Anmeldung erfolgt über die Obst- und Weinbauberatung oder über die Verkaufsfirmen von Verlustarm Sprühgeräten.
Ein Filtersystem, das auf das Verlustarm Sprühen ausgelegt ist und die Verstopfungsgefahr der grobtropfigen Düsen vermindert.
Eine Kontinuierliche Innenreinigungseinrichtung, um PSM-Verschleppungen bei verschiedenen Kulturen zu verhindern. Damit können die Geräte auch außen im Obst- oder Weingarten gereinigt werden, was zur Vermeidung von PSM-Einträgen in das Grundwasser beiträgt. Nur so kann die Forderung nach Bio-Bettanlagen zur Gerätereinigung am Hof abgewendet werden.
Nähere Informationen zu Verlustarm Sprühgeräten und Kontinuierliche Innenreinigung finden Sie auf dieser Plattform
Zu II)
Kontrolle und Einstellung der Sprühgeräte
Die Sprüherkontrolle für Neu- und Altgeräte umfasst die Funktionskontrolle aller Bauteile, die Messung des Düsenausstoßes, Pumpenleistung, vertikalen Brüheverteilung und Luftverteilung, Dazu kommt die Ausliterung des Sprühgerätes für die jeweilige betriebliche Situation mit Erklärung der Messergebnisse und Applikationsberatung durch das Prüfpersonal.
Diese Sprüherkontrolle wird in der Steiermark von der Kammerberatung organisiert und von autorisierten Prüfwerkstätten auf folgenden Standorten durchgeführt:
Fachschule für Obstwirtschaft in Wetzawinkel: ab 18.3.2013 Landring Weiz
Jörgen bei Tieschen (Werkstätte) ab 19.3.2013 Agrarunion Feldbach
Feldbach / Agrarunion Südost: ab 15.4.2013 Agrarunion Feldbach
Kaindorf / Halle Fa. Pichler: ab 13.5.2013 Landring Weiz
St. Marein/ Graz / Betrieb Leopold: 9.4.2013 Agrarunion Feldbach
Großwilfersdorf / Lagerhaus: 5 .- 16.5.2013 Agrarunion Feldbach
Hitzendorf / Betrieb Lackner: 11.4.2013 Agrarunion Feldbach
Prosdorf / LGH Prosdorf: 10.4.2013 Agrarunion Feldbach
Bitte beachten Sie auch den Aushang bei den Lagerhäusern Ehrenhausen, Leutschach, Schlossberg, Gleinstätten und Fa. Ledinegg (Fa. Ledinegg: eigener Tarif!)
Zu III)
Elektronische Auswahl der PSM mit Berechnung der Aufwandmengen und Vorgaben zur Einstellung der Sprühgeräte vor Ort
Die besten Sprühgeräten und die genaueste Gerätekontrollen sind nutzlos, wenn die Dosierung und Ausbringung der PSM ein Zufallsergebnis bleibt. Darum gibt es für die Betriebe eine Dosierungsberechnung, bei der die Messergebnisse der Sprüherkontrolle (Druck, Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Anzahl offener Düsen) direkt in die Berechnung der PSM-Aufwandmenge einfliesen. Diese baumformbezogene Dosierungsberechnung wird auch für die amtlich anerkannte Verringerung der Abstandsaufauflagen für das Verlustarm Sprühen benötigt Dieses Online-Programm „XComply“ besteht aus einem Applikations- und einem Dokumentationsmodul. Das Programm bietet dem Anwender die größtmögliche Sicherheit bei der
Nähere Informationen dazu finden Sie auf dieser Plattform.
Zu IV)
Anwendertraining zur Spritztechnik
Die Sprühgeräte werden komplizierter, sie haben immer mehr Bedienelemente für viele Zusatzfunktionen bis hin zum Spritzcomputer. Das erfordert eine Einschulung des Anwenders vor dem erstmaligen Einsatz seines neuen Sprühgerätes.
Diese Einschulung muss in ein wiederkehrendes Training münden, um mit den steigenden Anforderungen einer immer komplexer werdenden Spritztechnik zurecht zu kommen. Erst dadurch können die Vorteile eines Ressourcen schonenden Pflanzenschutzes voll ausgeschöpft werden. Diese Notwendigkeit wird in der neuen Verordnung zum Steiermärkischen Pflanzenschutzmittelgesetzt ihren Niederschlag finden.
Was sind die wichtigsten Kriterien für eine gute Spritztechnik?
- Wichtigstes Kriterium ist die Qualität des Spritzbelages - wie gleichmäßig die Wirkstoffe auf der Zielfläche (Ober- und Unterseite der Blätter etc.) verteilt werden, ohne dass viele Leerstellen entstehen.
- Große Bedeutung hat die Umweltschonung, bei der es um die Abdrift- und Abtropfverluste von PSM und die Lärmentwicklung von Sprühgeräten mit Axialgebläsen geht.
- Auch die Effizienz der Geräte gewinnt an Bedeutung, wie weit der Verbrauch und die Lärmentwicklung gesenkt werden kann, ohne dass die Qualität der PSM-Ausbringung darunter leidet.
Zu 1)
Der Spritzbelag ist abhängig von den Düsen, die zum Einsatz kommen und vom Gebläseluftstrom, der die Tropfen zur Zielfläche transportiert.
Um möglichst alle Stellen zu bedecken, sind kleine Tropfen vorteilhaft. Diese müssen mit der Gebläseluft so transportiert werden, dass sich die Tropfen bestmöglich anlagern können, ohne dass sie davon geblasen werden oder nicht zur Zielfläche gelangen. Dieser Trägerluftstrom darf weder zu stark noch zu schwach und muss gleichmäßig von unten bis oben (Kulturhöhe) sein. Eine derartige Gebläseluft wird als „ein an die Kultur angepasster Luftstrom“ bezeichnet.
Zu 2)
Das Problem der Abdriftverluste kann nur mit groben Tropfen und mit einem an die Kultur angepasstem Luftstrom in den Griff bekommen werden. Für die Verringerung der Abtropfverluste braucht es kleine Tropfen. Damit entsteht ein Widerspruch zwischen Vermeidung von Abdrift- und Abtropfverlusten. Die Lärmentwicklung wird mit Gebläsen vermindert, die mit stark reduzierter Flügeldrehzahl noch ausreichend Gebläseluft für den Tropfentransport haben.
Zu 3)
Die Effizienz der Sprühgeräte bezüglich Kraftstoffverbrauchs hängt überwiegend vom Einsatz und weniger von der Konstruktion der Geräte ab, d.h. es gibt wenig Unterschiede in der Leistungsaufnahme von vergleichbaren Sprühgeräten mit Axialgebläsen verschiedener Hersteller. Es gibt aber große Unterschiede bei ein und demselben Gerät, ob es vom Anwender Kraftstoff sparend (Verlustarm Sprühen) eingesetzt wird oder nicht.
Gibt es eine Spritztechnik, die diese zum Teil widersprüchlichen Anforderungen unter einen Hut bringt und sogar aus der Not eine Tugend macht? Diese Spritztechnik gibt es in der Tat. Sie wird als „Ressourcen schonender Pflanzenschutz“ bezeichnet. Entwickelt wurde sie in den letzten Jahren federführend von der Fachgruppe Technik im Verband Steirischer
Erwerbsobstbauern
Ressourcen schonender Pflanzenschutz
Der Ressourcen schonende Pflanzenschutz besteht aus den Bereichen:I) Verwendung von Verlustarm Sprühgeräten
II) Kontrolle und Einstellung dieser Sprühgeräte
III) Elektronische Auswahl der PSM mit Berechnung der Aufwandmengen
und Vorgaben zur Einstellung der Sprühgeräte vor Ort
IV) Anwendertraining zur Spritztechnik
Zu I)
Merkmale von Verlustarm Sprühgeräten
Sie haben einen Querstrom-Gebläseaufsatz mit einer gemischten Düsenbestückung zur Erzeugung von groben und feinen Tropfen Düsen, die grobe Tropfen erzeugen, werden im oberen Bereich des Spritzgestänges verwendet, wo die Abdrift entsteht. Die feintropfigen Düsen sind darunter, wo deren Vorteile gefragt sind - gute Bedeckung, geringe Abtropfverluste, hohe Schlagkraft - aber keine Abdriftgefahr besteht
Ein Gebläse, dessen Luftstrom für eine Anpassung an die Kultur geeignet ist. Die Beurteilung, ob die Gebläseluft dazu geeignet ist, kann nur aufgrund einer Gebläsemessung erfolgen. Die Steiermark hat dafür derzeit den modernsten Luftprüfstand in Betrieb. Die Obst- und Weinbauern könne ihre Sprühgebläse schon vor einer Neuanschaffung messen und beurteilen lassen.
Auskunft und Anmeldung erfolgt über die Obst- und Weinbauberatung oder über die Verkaufsfirmen von Verlustarm Sprühgeräten.
Ein Filtersystem, das auf das Verlustarm Sprühen ausgelegt ist und die Verstopfungsgefahr der grobtropfigen Düsen vermindert.
Eine Kontinuierliche Innenreinigungseinrichtung, um PSM-Verschleppungen bei verschiedenen Kulturen zu verhindern. Damit können die Geräte auch außen im Obst- oder Weingarten gereinigt werden, was zur Vermeidung von PSM-Einträgen in das Grundwasser beiträgt. Nur so kann die Forderung nach Bio-Bettanlagen zur Gerätereinigung am Hof abgewendet werden.
Nähere Informationen zu Verlustarm Sprühgeräten und Kontinuierliche Innenreinigung finden Sie auf dieser Plattform
Zu II)
Kontrolle und Einstellung der Sprühgeräte
Die Sprüherkontrolle für Neu- und Altgeräte umfasst die Funktionskontrolle aller Bauteile, die Messung des Düsenausstoßes, Pumpenleistung, vertikalen Brüheverteilung und Luftverteilung, Dazu kommt die Ausliterung des Sprühgerätes für die jeweilige betriebliche Situation mit Erklärung der Messergebnisse und Applikationsberatung durch das Prüfpersonal.
Diese Sprüherkontrolle wird in der Steiermark von der Kammerberatung organisiert und von autorisierten Prüfwerkstätten auf folgenden Standorten durchgeführt:
Fachschule für Obstwirtschaft in Wetzawinkel: ab 18.3.2013 Landring Weiz
Jörgen bei Tieschen (Werkstätte) ab 19.3.2013 Agrarunion Feldbach
Feldbach / Agrarunion Südost: ab 15.4.2013 Agrarunion Feldbach
Kaindorf / Halle Fa. Pichler: ab 13.5.2013 Landring Weiz
St. Marein/ Graz / Betrieb Leopold: 9.4.2013 Agrarunion Feldbach
Großwilfersdorf / Lagerhaus: 5 .- 16.5.2013 Agrarunion Feldbach
Hitzendorf / Betrieb Lackner: 11.4.2013 Agrarunion Feldbach
Prosdorf / LGH Prosdorf: 10.4.2013 Agrarunion Feldbach
Bitte beachten Sie auch den Aushang bei den Lagerhäusern Ehrenhausen, Leutschach, Schlossberg, Gleinstätten und Fa. Ledinegg (Fa. Ledinegg: eigener Tarif!)
Zu III)
Elektronische Auswahl der PSM mit Berechnung der Aufwandmengen und Vorgaben zur Einstellung der Sprühgeräte vor Ort
Die besten Sprühgeräten und die genaueste Gerätekontrollen sind nutzlos, wenn die Dosierung und Ausbringung der PSM ein Zufallsergebnis bleibt. Darum gibt es für die Betriebe eine Dosierungsberechnung, bei der die Messergebnisse der Sprüherkontrolle (Druck, Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Anzahl offener Düsen) direkt in die Berechnung der PSM-Aufwandmenge einfliesen. Diese baumformbezogene Dosierungsberechnung wird auch für die amtlich anerkannte Verringerung der Abstandsaufauflagen für das Verlustarm Sprühen benötigt Dieses Online-Programm „XComply“ besteht aus einem Applikations- und einem Dokumentationsmodul. Das Programm bietet dem Anwender die größtmögliche Sicherheit bei der
- PSM-Auswahl
- Berechnung der Aufwandmengen
- Sprühereinstellung vor Ort und
- Dokumentation für die Aufzeichnungspflicht
Nähere Informationen dazu finden Sie auf dieser Plattform.
Zu IV)
Anwendertraining zur Spritztechnik
Die Sprühgeräte werden komplizierter, sie haben immer mehr Bedienelemente für viele Zusatzfunktionen bis hin zum Spritzcomputer. Das erfordert eine Einschulung des Anwenders vor dem erstmaligen Einsatz seines neuen Sprühgerätes.
Diese Einschulung muss in ein wiederkehrendes Training münden, um mit den steigenden Anforderungen einer immer komplexer werdenden Spritztechnik zurecht zu kommen. Erst dadurch können die Vorteile eines Ressourcen schonenden Pflanzenschutzes voll ausgeschöpft werden. Diese Notwendigkeit wird in der neuen Verordnung zum Steiermärkischen Pflanzenschutzmittelgesetzt ihren Niederschlag finden.
Medium
Monatlich erscheinende Fachzeitschrift für Praktiker, mit Fachbeiträgen für Obst-, Wein- und Gartenbau, Haushalt
Die Seite für den Imker, Vereinsnachrichten, Aktuelles und Interessantes, Termine In- und Ausland, Preise: € 30,--für 12 Ausgaben, Abo-Ausland € 54.-