Autor/-in
Tim Ochßner
Tel. 07251/74-1842
lwa.wb@landratsamt-karlsruhe.de
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Pfähle & Säulen, 08.12.2012
FESTER STAND VON ANFANG BIS ENDE
Sind bei einer Neuanlage das Erziehungssystem und die Rebsorte gewählt, geht es um die Auswahl der Unterstützungsmaterialien und die Erstellung des Drahtrahmens.
Sind bei einer Neuanlage das Erziehungssystem und die Rebsorte gewählt, geht es um die Auswahl der Unterstützungsmaterialien und die Erstellung des Drahtrahmens. Was dabei beachtet werden sollte, nimmt der vorliegende Artikel unter die Lupe.
Entscheidungen zur Neuanlage fallen im Moment den Winzern nicht leicht. Welche Rebsorte wird in Zukunft im Trend liegen? Wie entwickeln sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen?
Erfolg ist die Summe der richtigen Entscheidungen. Deshalb sollte von den Betriebsleitern in die Planung und Konzeption sehr viel Zeit investiert werden. Ist die Rebsorte festgelegt, gilt es, das optimale Erziehungssystem auszuwählen. Es konkurrieren Arbeitszeit, Ergonomie bei der Arbeit und Qualitätsanspruch an das zu produzierende Traubengut.
Werden Anlagen erstellt, so sollten sie innerhalb der gepflanzten Rebsorte möglichst variabel in der Produktqualität zu führen sein, da sich die Marktvorgaben häufig ändern.
Betrachtet man die [siehe Tabelle 2] zu den Kosten, so wird klar, dass der Hauptkostenfaktor aus Pfählen kommt. Bedenkt man allerdings, dass Reparaturkosten bei schadhaftem Material pro defektem Endpfahl rund 20 Euro oder bei geknicktem Reihenpfahl ungefähr 13 Euro ausmachen, sollte an diesem Material nicht gespart werden, da Arbeitsbelastung und Folgekosten höher sind. Reine Materialkosten der Unterstützungsvorrichtung bewegen sich im Moment um die 12 000 Euro.
Bei den Materialien sind extreme Unterschiede festzustellen. Hier muss die Anlage genau auf die betrieblichen Anforderungen abgestimmt werden. Berücksichtigt werden muss, wie viel Arbeitszeit für die Reparatur von schadhaften Anlagen aufgewendet werden kann.
In der Regel sind bei einem hohen Reparaturaufwand die eingesparten Kosten bei der Neuanlage sehr schnell aufgebraucht. Ebenfalls muss in die Betrachtung die Arbeitsabwicklung in den Anlagen mit einbezogen werden. Hier können Investitionen - z. B. in Heftklammern - sich ebenfalls schnell amortisieren.
Was ist bei der Erstellung der Unterstützungsvorrichtung im Einzelnen zu beachten? Bei allen Einzelkomponenten sind sehr viele verschiedene Materialien auf dem Markt. Sie unterscheiden sich in der Standfestigkeit, der Haltbarkeit und vor allem im Preis.
Häufig werden bei Neuanlagen als Pflanzstäbe Wellstäbe oder Torstahlstäbe mit mindestens sechs Millimeter Durchmesser eingesetzt. Diese zwar in der Anschaffung teuere Variante vereint eine günstige Stockbefestigung durch wenig Bindematerialverbrauch mit einer ausreichenden Standfestigkeit bei entsprechender Befestigung am Biegedraht. In steileren Lagen muss unbedingt auf eine ausreichende Standfestigkeit geachtet werden. Hier können stabile Stabbefestigungen eingesetzt werden oder in der Standfestigkeit breitere Holzstäbe. Allerdings sollten diese nicht bei einem Erntemaschineneinsatz zerbrechen.
Bei dem heutigen Klonmaterial der Pflanzreben ist zu erwarten, dass die Jungrebe im ersten Jahr bereits Stammhöhe erreicht. Deshalb sollte noch im Jahr der Pflanzung der Drahtrahmen aufgeschlagen werden, um einen geraden Stammaufbau zu gewährleisten.
Ebenfalls wichtig ist, dass sie mindestens 25 Zentimeter im gewachsenen Boden gründen. Also Vorsicht bei sehr tiefen Bodenlockerungen! Ebenfalls sollte bei der Auswahl von Pfählen auf ein angepasste Hakensystem geachtet werden.
Der Reihenpfahl wird in erster Linie auf den Seitenflächen belastet. Je breiter das Profil, desto sicherer der Schutz gegen Seitenneigung. Die Hakenstationen sollten auf die betrieblichen Bedingungen des Biegens und Heftens abgestimmt sein.
Bei der Auswahl der Materialien haben sich immer mehr die Eisenpfähle durchgesetzt. Bei guter Herstellung überdauern die Pfähle in der Regel die Standzeit der Reben. Auf eine ausreichende Zinkauflage ist zu achten. Der Abtrag von Zink in sauren Böden beträgt bis zu drei Mikrometer pro Jahr. Die Bandverzinkung bringt in der Regel 25 bis 35 Mikrometer Zinkauflage.
In kritischen Böden bedeutet dies einen Korrosionsschutz von rund 12 Jahren, in unproblematischeren Böden von 20 bis 25 Jahren. Bis das Eisen der Pfähle dann durchgerostet ist, vergehen je nach Standort nochmals rund fünf Jahre. Die Stückverzinkung der Pfähle bringt etwa 60 bis 80 Mikrometer - also selbst in kritischen Böden 20 bis 25 Jahre Korrosionsschutz plus die fünf Jahre, bis das Eisen durchgerostet ist.
Für die Galvanverzinkung - 95 % Zink plsu 5 % Aluminium - können bisher noch keine Aussagen gemacht werden. In der Theorie ist der Abtrag um etwa 70 % gegenüber der Verzinkung verringert.
Welches Profil beim Reihenpfahl ausgewählt wird, hängt entscheidend vom Spaliersystem ab. Grundsätzlich finden sich innen-und außenliegende Haken. Beide Systeme haben Vor-und Nachteile. Bei maschineller Traubenernte verformen sich beispielsweise innen liegende Haken nicht so sehr, automatische Heftdrahtablagesysteme sind aber schwierig auf dieses System abzustimmen. Leichter mechanisierbar sind außenliegende Haken, allerdings sind diese „schlaggefährdet" und durch die Bewegung damit korrosionsanfälliger.
Eine moderne Erstellung von Anlagen muss zurzeit den hohen Mechanisierungsgrad (Vollernter, Schneidetechnik) beachten. Der Endpfahl sollte ein gewisses Schwingungsverhalten zur Lastspitzenbrechung, Überfahrbarkeit mit den Traubenerntemaschinen sowie eine wartungsfreie Standzeit von rund 30 Jahren gewähren. Ebenso sollte er nicht im Boden versinken und die nötigen Anbringungs- und Drahtspannarbeiten (bewegliche Heftdrahtpaare) sehr leicht ermöglichen.
Für Eisenpfähle mit hoher Belastung gilt: Der Pfahl sollte stückverzinkt mit mindestens zwei Millimeter Materialstärke (ohne die Verzinkung) hergestellt sein.
Die Profile sollten eine maximale Breite für die auftretenden Querlasten besitzen.
Wichtige Punkte bei der Erstellung der Endbefestigung sind folgende (siehe auch die Abbildung):
Zunächst muss der Grenzabstand der letzten Befestigung (Anker) zum Weg ein Meter betragen. Um beste Voraussetzungen für die Haltbarkeit der Anlage zu gewährleisten, sollten die Endpfähle und der Anker in vorgegebenen Neigungswinkeln erstellt werden. Der Pfahl sollte ca. 60-70° von der Zeilenrichtung zum Weg hin geneigt sein. Der Ankerdraht wird in der Regel in rund 70 % der Höhe des Endstickels abgespannt.
Normalerweise wird der Erdanker als Zugbefestigung zwischen 0,80 m und 1,20 m Entfernung zum Pfahl eingebracht. Dieser sollte mit der Verankerung Richtung Neigung der Abspannung und nicht senkrecht eingebracht werden, da bei Zuglasten von über 250 Kilogramm der Anker automatisch in die Lastrichtung gezogen würde und der Endpfahl um bis zu 15 Zentimeter nachgeben würde.
Bei der Einbringtiefe und Richtung sind zunächst verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Um eine ausreichende Standfestigkeit zu gewährleisten, sollten vor allem Endpfähle, aber auch Reihenpfähle mindestens 20 Zentimeter tief in gewachsenem Boden stehen. Dies bedeutet bei den heutigen Rigoltiefen, dass der Pfahl aufgrund des schrägen
Einbringens mindestens 80, besser 90 Zentimeter tief eingebracht werden muss. In sehr lockeren Sand- oder Lössböden sollte ein „Versinken" des Pfahles mit einer entsprechenden Zusatzplatte verhindert werden.
Um vor allem die Arbeit mit Überzeilengeräten zu verbessern, sollte die senkrecht gemessene Pfahlhöhe 10 bis 20 Zentimeter tiefer sein als die Höhe der Reihenpfähle (1,70 Meter). So spannen sich vor allem auch die Heftdrähte besser auf den ersten Reihenpfahl. Sind die Pfähle zu hoch und die Vorgewende nicht optimal ausgeführt, so sind Schäden vorprogrammiert.
Bei den Verankerungen der Endpfähle steht die Standfestigkeit der Anlage im Vordergrund. Auch bei den Erdankern existieren verschiedene Formen, welche in der Regel je nach Steingehalt des Bodens eingesetzt werden.
Für die kritische Zone im Übergang werden neuerdings Zwischenanker angeboten, die Reifenbeschädigungen und das Zerreißen der Ankerdrähte umgehen. Zunächst sollte auf eine feste Verankerung in tiefen Böden geachtet werden. Dazu muss der Anker in die „trockene", nicht rigolte Zone. Hierzu werden in der Regel Stabanker mit mögliehst 150 Millimeter Scheibe mit 14 Millimeter Stabdieke und mindestens 80 Zentimeter Länge eingesetzt.
Nachdem die Pfähle und die Endpfähle gesetzt sind, werden die Drähte eingezogen. Dies kann mit allen Drähten auf einmal geschehen, es ist aber auch möglieh, die Drähte nach dem Befestigungsbedarf der Jungreben nacheinander einzuziehen.
Neuerdings sind vor allem für die Betriebe mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren unterschiedlich eingefärbte Drähte am Markt. Diese können die oft ärgerlichen Drahtdreher in den Rebzeilen beim Heften vermeiden. Grundsätzlich sollten alle Drahtarten wenig Reibeschäden verursachen und gut zu verarbeiten sein. Sie sollten eine gute Reißfestigkeit bei wenig Dehnung aufweisen. Weitere Anforderungen sind:
Das Nachspannen muss jederzeit mit wenig Kraftaufwand und leicht zugänglich möglich sein. Bitte beachten: Biegedrahtspanner sollten im Weinberg oben angebracht werden, beim Spannen werden so die talwärtswandernden Stöcke wieder nach oben gezogen.
Nachdem der untere Draht eingezogen ist, werden die Pflanzstäbe (vor allem Wellstäbe und Torstahlstäbe) fest mit dem Draht verbunden. Dies erhöht zum einen die Stabilität der Pflanzstäbe und macht die Anlagen zum anderen mit tastergesteuerten Geräten befahrbar.
Grundziel bei der Auswahl der Unterstützungsvorrichtung muss die Betrachtung der gesamten Laufzeit der Anlage sein. Häufig ist hier festzustellen, dass bei den Anschaffungsleistungen im Material versucht wird, etwas Geld einzusparen, dieses aber in der Gesamtbetrachtung durch die deutlich höhere Reparaturanfälligkeit der Anlage letztendlich teuerer kommt.
Kosten, welche ein Unternehmen investiert, sollten amortisiert werden, Materialien sollten relativ wartungsfrei die Nutzungsdauer überstehen.
Entscheidungen zur Neuanlage fallen im Moment den Winzern nicht leicht. Welche Rebsorte wird in Zukunft im Trend liegen? Wie entwickeln sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen?
Erfolg ist die Summe der richtigen Entscheidungen. Deshalb sollte von den Betriebsleitern in die Planung und Konzeption sehr viel Zeit investiert werden. Ist die Rebsorte festgelegt, gilt es, das optimale Erziehungssystem auszuwählen. Es konkurrieren Arbeitszeit, Ergonomie bei der Arbeit und Qualitätsanspruch an das zu produzierende Traubengut.
Werden Anlagen erstellt, so sollten sie innerhalb der gepflanzten Rebsorte möglichst variabel in der Produktqualität zu führen sein, da sich die Marktvorgaben häufig ändern.
Materialkosten der Neuanlage
Sind bei einer Neuanlage Erziehungssystem und Rebsorte gewählt, geht es um die Auswahl der Unterstützungsmaterialien und die Erstellung des Drahtrahmens. Die Anlagekosten sind extrem abhängig von der gewählten Anlageform. Die Kosten werden entscheidend von Zeilenlänge und Zeilenbreite definiert. Hauptkostenfaktor bei kurzen Zeilen ist der Endpfahl. Daneben fallen Kosten für Zeilenpfähle (abhängig vom Abstand der Pfähle), Draht und Pflanzstäbe an. Die benötigte Anzahl von Pfählen, Pflanzstäben und Draht zeigt die [siehe Tabelle 1].Betrachtet man die [siehe Tabelle 2] zu den Kosten, so wird klar, dass der Hauptkostenfaktor aus Pfählen kommt. Bedenkt man allerdings, dass Reparaturkosten bei schadhaftem Material pro defektem Endpfahl rund 20 Euro oder bei geknicktem Reihenpfahl ungefähr 13 Euro ausmachen, sollte an diesem Material nicht gespart werden, da Arbeitsbelastung und Folgekosten höher sind. Reine Materialkosten der Unterstützungsvorrichtung bewegen sich im Moment um die 12 000 Euro.
Bei den Materialien sind extreme Unterschiede festzustellen. Hier muss die Anlage genau auf die betrieblichen Anforderungen abgestimmt werden. Berücksichtigt werden muss, wie viel Arbeitszeit für die Reparatur von schadhaften Anlagen aufgewendet werden kann.
In der Regel sind bei einem hohen Reparaturaufwand die eingesparten Kosten bei der Neuanlage sehr schnell aufgebraucht. Ebenfalls muss in die Betrachtung die Arbeitsabwicklung in den Anlagen mit einbezogen werden. Hier können Investitionen - z. B. in Heftklammern - sich ebenfalls schnell amortisieren.
Was ist bei der Erstellung der Unterstützungsvorrichtung im Einzelnen zu beachten? Bei allen Einzelkomponenten sind sehr viele verschiedene Materialien auf dem Markt. Sie unterscheiden sich in der Standfestigkeit, der Haltbarkeit und vor allem im Preis.
Häufig werden bei Neuanlagen als Pflanzstäbe Wellstäbe oder Torstahlstäbe mit mindestens sechs Millimeter Durchmesser eingesetzt. Diese zwar in der Anschaffung teuere Variante vereint eine günstige Stockbefestigung durch wenig Bindematerialverbrauch mit einer ausreichenden Standfestigkeit bei entsprechender Befestigung am Biegedraht. In steileren Lagen muss unbedingt auf eine ausreichende Standfestigkeit geachtet werden. Hier können stabile Stabbefestigungen eingesetzt werden oder in der Standfestigkeit breitere Holzstäbe. Allerdings sollten diese nicht bei einem Erntemaschineneinsatz zerbrechen.
Bei dem heutigen Klonmaterial der Pflanzreben ist zu erwarten, dass die Jungrebe im ersten Jahr bereits Stammhöhe erreicht. Deshalb sollte noch im Jahr der Pflanzung der Drahtrahmen aufgeschlagen werden, um einen geraden Stammaufbau zu gewährleisten.
Reihenpfähle
Zunächst werden die Pfähle eingeschlagen. Für alle Pfähle gilt, dass der Abstand zwischen zwei Pfählen nicht weiter als maximal fünf Meter sein sollte. In windoffenen Lagen sollte der Pfahlabstand sogar vier Meter unterschreiten. Dies kann auch für die ersten windoffenen Zeilen einer Anlage gelten. Die Pfähle sollten mindestens 70 Zentimeter in den Boden eingeschlagen werden.Ebenfalls wichtig ist, dass sie mindestens 25 Zentimeter im gewachsenen Boden gründen. Also Vorsicht bei sehr tiefen Bodenlockerungen! Ebenfalls sollte bei der Auswahl von Pfählen auf ein angepasste Hakensystem geachtet werden.
Der Reihenpfahl wird in erster Linie auf den Seitenflächen belastet. Je breiter das Profil, desto sicherer der Schutz gegen Seitenneigung. Die Hakenstationen sollten auf die betrieblichen Bedingungen des Biegens und Heftens abgestimmt sein.
Bei der Auswahl der Materialien haben sich immer mehr die Eisenpfähle durchgesetzt. Bei guter Herstellung überdauern die Pfähle in der Regel die Standzeit der Reben. Auf eine ausreichende Zinkauflage ist zu achten. Der Abtrag von Zink in sauren Böden beträgt bis zu drei Mikrometer pro Jahr. Die Bandverzinkung bringt in der Regel 25 bis 35 Mikrometer Zinkauflage.
In kritischen Böden bedeutet dies einen Korrosionsschutz von rund 12 Jahren, in unproblematischeren Böden von 20 bis 25 Jahren. Bis das Eisen der Pfähle dann durchgerostet ist, vergehen je nach Standort nochmals rund fünf Jahre. Die Stückverzinkung der Pfähle bringt etwa 60 bis 80 Mikrometer - also selbst in kritischen Böden 20 bis 25 Jahre Korrosionsschutz plus die fünf Jahre, bis das Eisen durchgerostet ist.
Für die Galvanverzinkung - 95 % Zink plsu 5 % Aluminium - können bisher noch keine Aussagen gemacht werden. In der Theorie ist der Abtrag um etwa 70 % gegenüber der Verzinkung verringert.
Welches Profil beim Reihenpfahl ausgewählt wird, hängt entscheidend vom Spaliersystem ab. Grundsätzlich finden sich innen-und außenliegende Haken. Beide Systeme haben Vor-und Nachteile. Bei maschineller Traubenernte verformen sich beispielsweise innen liegende Haken nicht so sehr, automatische Heftdrahtablagesysteme sind aber schwierig auf dieses System abzustimmen. Leichter mechanisierbar sind außenliegende Haken, allerdings sind diese „schlaggefährdet" und durch die Bewegung damit korrosionsanfälliger.
Endpfähle
Bei der Drahtrahmengestaltung ist der Endpfahlerstellung die größte Sorgfalt zukommen zu lassen. Eine optimale Lösung ist vor allem bei der Endpfahlbefestigung noch nicht gefunden. Zum einen ist die Endgestaltung für die Stabilität des Drahtrahmens von entscheidender Bedeutung. Zum anderen ist der Ersatz von Endpfählen sehr arbeitsaufwendig.Eine moderne Erstellung von Anlagen muss zurzeit den hohen Mechanisierungsgrad (Vollernter, Schneidetechnik) beachten. Der Endpfahl sollte ein gewisses Schwingungsverhalten zur Lastspitzenbrechung, Überfahrbarkeit mit den Traubenerntemaschinen sowie eine wartungsfreie Standzeit von rund 30 Jahren gewähren. Ebenso sollte er nicht im Boden versinken und die nötigen Anbringungs- und Drahtspannarbeiten (bewegliche Heftdrahtpaare) sehr leicht ermöglichen.
Für Eisenpfähle mit hoher Belastung gilt: Der Pfahl sollte stückverzinkt mit mindestens zwei Millimeter Materialstärke (ohne die Verzinkung) hergestellt sein.
Die Profile sollten eine maximale Breite für die auftretenden Querlasten besitzen.
Wichtige Punkte bei der Erstellung der Endbefestigung sind folgende (siehe auch die Abbildung):
Zunächst muss der Grenzabstand der letzten Befestigung (Anker) zum Weg ein Meter betragen. Um beste Voraussetzungen für die Haltbarkeit der Anlage zu gewährleisten, sollten die Endpfähle und der Anker in vorgegebenen Neigungswinkeln erstellt werden. Der Pfahl sollte ca. 60-70° von der Zeilenrichtung zum Weg hin geneigt sein. Der Ankerdraht wird in der Regel in rund 70 % der Höhe des Endstickels abgespannt.
Normalerweise wird der Erdanker als Zugbefestigung zwischen 0,80 m und 1,20 m Entfernung zum Pfahl eingebracht. Dieser sollte mit der Verankerung Richtung Neigung der Abspannung und nicht senkrecht eingebracht werden, da bei Zuglasten von über 250 Kilogramm der Anker automatisch in die Lastrichtung gezogen würde und der Endpfahl um bis zu 15 Zentimeter nachgeben würde.
Bei der Einbringtiefe und Richtung sind zunächst verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Um eine ausreichende Standfestigkeit zu gewährleisten, sollten vor allem Endpfähle, aber auch Reihenpfähle mindestens 20 Zentimeter tief in gewachsenem Boden stehen. Dies bedeutet bei den heutigen Rigoltiefen, dass der Pfahl aufgrund des schrägen
Einbringens mindestens 80, besser 90 Zentimeter tief eingebracht werden muss. In sehr lockeren Sand- oder Lössböden sollte ein „Versinken" des Pfahles mit einer entsprechenden Zusatzplatte verhindert werden.
Um vor allem die Arbeit mit Überzeilengeräten zu verbessern, sollte die senkrecht gemessene Pfahlhöhe 10 bis 20 Zentimeter tiefer sein als die Höhe der Reihenpfähle (1,70 Meter). So spannen sich vor allem auch die Heftdrähte besser auf den ersten Reihenpfahl. Sind die Pfähle zu hoch und die Vorgewende nicht optimal ausgeführt, so sind Schäden vorprogrammiert.
Bei den Verankerungen der Endpfähle steht die Standfestigkeit der Anlage im Vordergrund. Auch bei den Erdankern existieren verschiedene Formen, welche in der Regel je nach Steingehalt des Bodens eingesetzt werden.
Für die kritische Zone im Übergang werden neuerdings Zwischenanker angeboten, die Reifenbeschädigungen und das Zerreißen der Ankerdrähte umgehen. Zunächst sollte auf eine feste Verankerung in tiefen Böden geachtet werden. Dazu muss der Anker in die „trockene", nicht rigolte Zone. Hierzu werden in der Regel Stabanker mit mögliehst 150 Millimeter Scheibe mit 14 Millimeter Stabdieke und mindestens 80 Zentimeter Länge eingesetzt.
Nachdem die Pfähle und die Endpfähle gesetzt sind, werden die Drähte eingezogen. Dies kann mit allen Drähten auf einmal geschehen, es ist aber auch möglieh, die Drähte nach dem Befestigungsbedarf der Jungreben nacheinander einzuziehen.
Neuerdings sind vor allem für die Betriebe mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren unterschiedlich eingefärbte Drähte am Markt. Diese können die oft ärgerlichen Drahtdreher in den Rebzeilen beim Heften vermeiden. Grundsätzlich sollten alle Drahtarten wenig Reibeschäden verursachen und gut zu verarbeiten sein. Sie sollten eine gute Reißfestigkeit bei wenig Dehnung aufweisen. Weitere Anforderungen sind:
- Die Drähte müssen mindestens so lange halten wie die Pfähle;
- das Material sollte mit den Pfählen harmonieren (Scheuerschäden, Galvanisches Element);
- die Drähte sollten leicht zu verarbeiten sein, ein leichtes Biegen bei ausreichender Reißfestigkeit ist nötig.
Spanner
Auf jeden Fall sollten die zur Verfügung stehenden Spanner leicht anzubringen sein, eine entsprechende Aufnahmekapazität haben und aus dem gleichen Material wie die Drähte sein.Das Nachspannen muss jederzeit mit wenig Kraftaufwand und leicht zugänglich möglich sein. Bitte beachten: Biegedrahtspanner sollten im Weinberg oben angebracht werden, beim Spannen werden so die talwärtswandernden Stöcke wieder nach oben gezogen.
Nachdem der untere Draht eingezogen ist, werden die Pflanzstäbe (vor allem Wellstäbe und Torstahlstäbe) fest mit dem Draht verbunden. Dies erhöht zum einen die Stabilität der Pflanzstäbe und macht die Anlagen zum anderen mit tastergesteuerten Geräten befahrbar.
Grundziel bei der Auswahl der Unterstützungsvorrichtung muss die Betrachtung der gesamten Laufzeit der Anlage sein. Häufig ist hier festzustellen, dass bei den Anschaffungsleistungen im Material versucht wird, etwas Geld einzusparen, dieses aber in der Gesamtbetrachtung durch die deutlich höhere Reparaturanfälligkeit der Anlage letztendlich teuerer kommt.
Kosten, welche ein Unternehmen investiert, sollten amortisiert werden, Materialien sollten relativ wartungsfrei die Nutzungsdauer überstehen.
Medium
„Der Badische Winzer“ ist die auflagenstärkste Monatsfachzeitschrift in Deutschland und wird vom Badischen Weinbauverband mit Sitz in Freiburg herausgegeben. Die Leserinnen und Leser erfahren umfassend, praxisnah und kompetent die neuesten Trends in Anbau, Kellertechnik und Vermarktung. Aktuelle Brancheninformationen ergänzen den Fachteil. Ein kostenloses Probeheft oder ein Abonnement (Jahrespreis Deutschland: 40,80 Euro inklusive Porto, EU-Ausland: 66,60 Euro inklusive Porto) können Sie unter Tel. 0049 761 2713351, vertrieb@blv-freiburg.de (Sonja Wahl, Daniela Brandsch) anfordern. Oder online über die Webseite des Badischen Weinbauverbandes: www.badischer-weinbauverband.de