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Fräsen, 21.01.2012

MIT FRÄSE GEGEN DIE BODENMÜDIGKEIT

Auf Grund der fehlenden Fruchtfolge sind in manchen Obstanlagen Anzeichen einer Bodenmüdigkeit unübersehbar.
Auf Grund der fehlenden Fruchtfolge sind in manchen Obstanlagen Anzeichen einer Bodenmüdigkeit unübersehbar. Um dieser entgegen zu wirken hat die Firma Vimas aus Latsch am Tag der Technik 2010 in Unterrain/ Eppan eine Fräse für den Bodenaustausch vorgeführt.
Das Interesse der Besucher war groß, obwohl das Gerät noch kleine Kinderkrankheiten aufwies, die aber mittlerweile behoben wurden. Es ist nun mit zwei Fräsköpfen, jeweils mit einem Durchmesser von 60 cm ausgerüstet. Der erste Fräskopf arbeitet seitlich vom Traktor und schneidet einen ca. 30 bis 35 cm tiefen und ca. 50 cm breiten Graben auf, wo in Zukunft die neu bepflanzte Baumreihe stehen soll. Der Fräskopf kann über die Hydraulikanlage vertikal geschwenkt werden. Somit kann der Fahrer direkt bis zu einem Gegenstand, wie z.B. einer Betonsäule, heranfahren, den Fräskopf nach oben schwenken und dahinter wieder absenken. Der zweite Fräskopf befindet sich direkt hinter dem Traktor, in der Mitte der Fahrgasse. Auch dort wird ein kleiner Graben mit derselben Tiefe und Breite ausgehoben. Die beiden Fräsköpfe befinden sich aber nicht in einer Linie zueinander, sondern sind versetzt. Der erste arbeitet zwar außerhalb, aber direkt hinter dem Hinterrad des Traktors, der zweite befindet sich ca. einen halben Meter hinter dem ersten Fräskopf. Das ausgehobene Erdreich des zweiten Fräskopfes wird nun in den Graben geschleudert, den der vorige Fräskopf geschaffen hat. Hydraulisch gesteuerte Leitbleche und ein kleines Planierschild helfen diese Erde in die gewünschte Position zu bringen. Bei einer Neuanlage sind relativ viele Gräben notwendig, aber das Erdreich wird immer in den vorher geöffneten Graben geschleudert. Mit diesem Gerät kann die Erde gut und preisgünstig ausgetauscht werden. Einziger Wehmutstropfen: der letzte Graben bleibt offen und ist anderwärtig aufzufüllen.
Für das Grabenschneiden und den Erdaustausch braucht man viel Kraft. Ein Traktor mit mindestens 80 PS soll zur Verfügung stehen. Der Lohnunternehmer Hanspeter Mauracher übernimmt diese Arbeit. Nach seinen Erfahrungen kann die Arbeit bei allen Bodenarten in der Etschtalsohle durchgeführt werden. Es sollten allerdings keine Steine vorhanden sein, die mehr als faustgroß sind. Bei einem mittelschweren Boden braucht der Lohnunternehmer 6 bis 7 Stunden pro Hektar für diese Arbeit. Ist der Boden leicht oder sandig und sind keine Steine im Untergrund, reduziert sich die Stundenanzahl. Die Kosten pro Stunde betragen ca. 90 bis 100 €.

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Obstbau Weinbau ist seit 1964 ein praxisorientiertes Fachmagazin des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau. Jährlich erscheinen 11 Ausgaben (Juli/August Doppelnummer) mit Fachartikel über Anbaumethoden, Versuche, Sorten, Forschungsergebnisse, Betriebswirtschaft, Statistiken, Züchtungsergebnisse, Pflanzenschutz, Vermarktung, Lagerung,  Studienreisen u.a. aus den Bereichen Obst-, Weinbau und Kellerwirtschaft.
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