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Sprühgeräte, 10.02.2015

TYPENPRÜFUNG WEBER Q15

Kommentar zum Luftmessergebnis und den Umweltdaten
 

GEBLÄSE WEBER Q15


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Kommentar zum Luftmessergebnis
Das hydraulisch angetriebene Tangentialgebläse liefert bei Prüfdrehzahl (1640 min-1 Flügeldrehzahl) mit 31.181 m3 h-1 ab einer Mindest-Luftgeschwindigkeit von 4,0 m s-1 einen ausreichenden nutzbaren Luftvolumenstrom. Dieser entspricht einem Anteil von 77% am gesamten Luftvolumenstrom von 40.268 m3 h-1. Mit einem nutzbaren Luftvolumenstrom pro Meter maximaler Arbeitshöhe (links + rechts) von 12.472 m3 h-1erreicht das Gebläse ausreichende Werte. Damit ist das Gebläse weitgehend unabhängig vom Reihenabstand zur Behandlung aller Raumkulturen bis zu einer Höhe von ca. 2,6 m geeignet; bei Reihenabständen über 3,0 m jedoch auf Kosten der Fahrgeschwindigkeit.
 
Die Links-Rechtssymmetrie des nutzbaren Luftvolumens ist mit einer Differenz von 6,3% gut. Die Rechteckverteilung über die Arbeitshöhe ist bei Prüfdrehzahl und bei maximaler Drehzahl sehr gut gewährleistet; lediglich im unteren Bereich sind noch kleine Verbesserungen möglich. Bei einer sehr niedrigen Gebläsedrehzahl von 400 min-1 liefert das Gebläse kein nutzbares Luftvolumen über einer Geschwindigkeit von 4,0 m s-1 mehr; die restliche Luft zeigt jedoch eine sehr gute Rechteckverteilung, so dass eine Anpassung der Gebläsedrehzahl an die Kronentiefe bei schlanken Kronenformen sowie engeren Reihenabständen bei dennoch akzeptablen Fahrgeschwindigkeiten z.B. im Weinbau über nahezu den gesamten nutzbaren Drehzahlbereich möglich ist.
 
Nach oben wird die Gebläseluft aufgrund der mit -1° links bzw. -1° rechts leicht negativen Strömungswinkel am oberen Ende der Arbeitshöhe vollständig innerhalb 0,5 m oberhalb der Arbeitshöhe begrenzt; dieses hauptsächlich abdriftbestimmende Luftvolumen liegt bei 5,7% des gesamten Luftvolumens. Damit ist das Abdriftpotenzial des Gebläses generell sehr niedrig; aber auch bei einer Anpassung der Gebläsedrehzahl an die Kronentiefe, so dass an der abgewandten Seite der Krone kaum noch Sprühnebel austritt, mit feintropfiger Applikation bei gemischter Düsenbestückung aus Albuz ATR lila und Albuz AVI 8001 bzw. Lechler IDK 9001 („Verlustarm Sprühen“) sehr gering. Da die Arbeitshöhe des Gebläses durch die Anzahl der Lüftereinheiten pro Gebläseseite bestimmt wird, ist eine Einstellung der Arbeitshöhe am Gebläse nicht möglich und muss mit der Wahl der Gebläsetypen (Q14, Q15, Q16, Q17) erfolgen.
 
Kommentar zu den Umweltdaten
Mit einem an der Zapfwelle und bei 0 bar Brühedruck gemessenen Energieverbrauch von 5,35 kWh pro Stunde bei Prüfdrehzahl (1640 min-1) und 8,65 kWh pro Stunde bei maximaler Drehzahl (2023 min-1) erreicht das Gebläse für den diesbezüglichen Verbrauch sehr günstige Werte.
 
Die spezifischen Energieverbräuche des Gebläses bei Prüfdrehzahl und in Bezug auf den nutzbaren Luftvolumenstrom liegen mit 0,172 Wh bzw. 0,017 l Diesel pro m3 und Stunde und für den gesamten Luftvolumenstrom mit 0,131 Wh bzw. 0,013 l Diesel pro m3 und Stunde gesamtem Luftvolumenstrom im Bereich von effizienten 36“-Axialgebläsen und entsprechen einem weniger hohen Wirkungsgrad.
 
Der tatsächliche Energieverbrauch bzw. der im Betrieb in etwa zu erwartende Dieselverbrauch liegen bei einem Brühedruck von 0 bar und einem angenommenen Wirkungsgrad des Traktors von 30% bei Prüfdrehzahl (1640 min-1) mit 17,4 kWh pro Stunde bzw. 1,8 l Diesel pro Stunde und bei maximaler Drehzahl (2023 min-1) mit 28,8 kWh pro Stunde bzw. 2,9 l Diesel pro Stunde auf einem sehr niedrigen Niveau. Aus diesen Diesel-Verbräuchen resultieren CO2-Emissionen von 4,8 kg bzw. 7,7 kg pro Stunde.
 
Bitte beachten: Alle Angaben in den Protokollen zu Energie- und Dieselverbrauch, CO2-Emissionen und spezifischen Energieverbräuchen sind an der Zapfwelle gemessen und berücksichtigen damit nicht die Verluste durch die Wandlung der im Diesel-Treibstoff enthaltenen Energie in Motor und Getriebe. Werden diese unvermeidbaren Verluste mit berücksichtigt, liegen die tatsächlichen Verbrauchswerte je nach Traktor ca. 3-3,5 mal so hoch!
 
Die Lärm-Emissionen erreichen mit 68 dB(A), 79 dB(A) und 82 dB(A) (400 min-1, Prüfdrehzahl 1640 min-1 und 2023 min-1) äußerst niedrige Werte.
 
Bitte beachten: Lärmemissionen werden in dB(A) angegeben. Für das menschliche Gehör entspricht eine Zu- oder Abnahme einer Lärmemission bzw. ein Unterschied zwischen zwei Schallquellen um 10 dB(A) einer Verdoppelung bzw. Halbierung der empfundenen Lautstärke; technisch entspricht eine Zu- oder Abnahme einer Lärmemission bzw. ein Unterschied zwischen zwei Schallquellen um 3 dB(A) einer Verdoppelung bzw. Halbierung des Schallpegels.
 
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