Autor/-in
Ferdinand Lembacher; Axel Tschinkowitz
Landwirtschaftskammer Niederösterreich Abteilung Pflanzenbau
Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten,
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft
Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten
Für den Inhalt verantwortlich:
DI Ferdinand Lembacher, DI Axel Tschinkowitz
Fotos: Gebietsbauamt Korneuburg und Mödling
Layout: A. Luger, LK NÖ, Erschienen im Juli 2010
Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.
Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten,
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft
Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten
Für den Inhalt verantwortlich:
DI Ferdinand Lembacher, DI Axel Tschinkowitz
Fotos: Gebietsbauamt Korneuburg und Mödling
Layout: A. Luger, LK NÖ, Erschienen im Juli 2010
Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.
Beregnung & Bewässerung, 10.03.2012
FELDBRUNNEN - RISIKO FÜR DIE GRUNDWASSERQUALITÄT?
Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserreserve des Landes. Jegliche Verunreinigung muss daher vermieden werden!
GRUNDWASSER IST TRINKWASSER!
Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserreserve des Landes. Jegliche Verunreinigung muss daher vermieden werden, um die Trinkwasserqualität zu erhalten. Der beste Schutz für das Grundwasser ist eine natürliche Bodenüberdeckung. Jeder Brunnen ist eine Lücke in dieser Schicht und bewirkt dadurch eine Schwächung der Schutzfunktion.Jede Grundwasserentnahme zur Feldberegnung ist nach dem Wasserrechtsgesetz bewilligungspflichtig!(Ansprechpartner - Bezirkshauptmannschaft/Magistrat)
FELDBRUNNEN - RISIKO FÜR DIE GRUNDWASSERQUALITÄT?
Das größte Risiko für das Grundwasser besteht im Eintrag von Pflanzenschutzmittel-Rückständen über das Brunnenbauwerk. Mit 1 g eines Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffes können bis zu 10.000 m³ Trinkwasser ungenießbar gemacht werden (Trinkwassergrenzwert für einzelne Wirkstoffe 0,0001 mg/Liter). Das entspricht etwa dem Jahreswasserbedarf von 200 Personen.Für den Pflanzenschutz werden, je nach Wirkstoff, ca. 0,01 bis 0,2 g pro m2 ausgebracht. Bei fehlender Brunnenabdeckung können die Pflanzenschutzmittel direkt ins Grundwasser gelangen. Pflanzenschutzmittel, die in der unmittelbaren Umgebung aufgebracht wurden, können durch Versickerung in das Grundwasser eindringen.
WIE SOLL DAHER EIN FELDBRUNNEN GEBAUT SEIN?
Eines der wirksamsten Mittel zur Vermeidung eines direkten Eintrages von Pflanzenschutzmittel-Rückständen ist ein einteiliger, dichter Deckel mit dicht schließender Montageöffnung, der auch nachträglich leicht aufgesetzt werden kann [siehe Abbildung 2 - Einteiliger, tragsicherer, dichter Betondeckel mit dicht sitzendem Montagedeckel].Dieser kann den direkten Eintrag von Pflanzenschutzmitteln ins Grundwasser bei Ausbringung am eigenen Feld und auch bei Verfrachtungen von Nachbargrundstücken vermeiden.
Bei mobilen Pump-Anlagen sind die Öffnungen in der Abdeckung durch Anpassungs-maßnahmen [wie in Abbildung 3- (Tragsichere Abdeckung mit angepasster Ausnehmung für die Saugleitung) ] auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Damit soll auch verhindert werden, dass Kleintiere und Insekten in den Brunnen eindringen oder hineinfallen können.
Weitere wirksame Maßnahmen gegen den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln ins Grundwasser:
- Die Bodenoberfläche sollte zum Brunnen hin ansteigen, damit Niederschlagswasser (Beregnungswasser) vom Brunnen abfließen kann.
- Abdichtung der oberen Brunnenringe und des aufgesetzten Deckels.
- Einhaltung eines Sicherheitsabstandes um den Brunnen, wo keine Düngemittel und Pflanzenschutzmittel aufgebracht werden dürfen.
HERSTELLUNG UND ERHALTUNG EINES FELDBRUNNENS
Um einen Eintrag von Verunreinigungen zu vermeiden, sind bei der Herstellung von Feldbrunnen folgende Punkte in Anlehnung an die Systemskizze [siehe Abbildung 4 - Systemskizze eines Beregnungsbrunnes (nach ÖWAW-Arbeitsbehelf Nr. 11 „Empfehlungen für Bewässerungswasser“)] zu beachten:1. Brunnenringe so setzen, dass die obere Ringnase innen liegt (Sickerwasser müsste
in der Fuge nach innen aufsteigen).
2. Die Deckelunterkante muss mindestens 30 cm über dem umgebenden Geländeniveau
liegen.
3. Aufsetzen eines einteiligen Betondeckels mit dicht sitzender Montageöffnung
(Mindestmaß 60 x 60 cm).
4. Stoßfugen zwischen den ersten beiden Ringen und dem einteiligen Deckel sind
abzudichten. Jedenfalls alle über der Erde liegenden Stoßfugen und wenn 1. und 8.
erfüllt, nur die erste in der Erde liegende Stoßfuge z.B. mit feinem Zementmörtel oder
Brunnenschaum.
5. Fix installierte Leitungsdurchführungen (Rohre, E-Versorgung) im Deckel und den
Brunnenringen sind dicht einzubinden (z.B. mit feinem Zementmörtel oder
Brunnenschaum).
6. Falls eine Lüftung eingebaut wird, ist diese vor Niederschlagswassereintritt zu
schützen und mit einem Insektengitter zu versehen
7. Verfüllmaterial um die Brunnenringe lagenweise einbringen und verdichten (Bei
seichtgründigen, durchlässigen Böden wird die Einbringung einer
Lehmschlagdichtung um das Brunnenbauwerk empfohlen).
8. Im Umkreis von 1 bis 1,5 m ist das Erdreich zum Brunnen anzuböschen, um ein
Abfließen von Niederschlagswässern zu gewährleisten
FÜR DEN FELDBETRIEB IST FOLGENDES ZU BEACHTEN
- Mindestens 1 m um den Brunnen dürfen keine Pflanzenschutzmittel und Düngemittel aufgebracht werden.
- Während der Düngemittelausbringung und Pflanzenschutzmittel-Anwendung ist der Brunnendeckel geschlossen zu halten.
- Während der Beregnung/Bewässerung ist bei nicht fix eingebauten Anschlüssen die Öffnung des Brunnen so klein wie möglich zu halten (z.B. absturz- und tragsichere Blechplatte mit Ausnehmung für Saugleitung, [siehe Abbildung 3]).
- Ein Grasbewuchs um den Brunnen ohne Bäume und Sträucher ist ein guter Schutz des Bodens vor Erosion und Rissbildung.
- In unmittelbarer Nähe des Brunnen dürfen keine Pflanzenschutzmittel angemischt, Geräte gereinigt, Pflanzenschutzmittel-Reste aufgebracht und Betriebsmittel gelagert werden (Bitte beachten Sie auf der Internetseite www.lk-noe.at unter „Pflanzen" und „Pflanzenschutz" den Artikel zu „Sachgerechtes Befüllen und Reinigen von
SCHWACHSTELLEN FÜR DEN EINTRAG VON VERUNREINIGUNGEN BEI EINEM BRUNNENBAUWERK KÖNNEN SEIN
- Undichte oder sogar fehlende Abdeckung [siehe Abbildung 5]).
- Schadhafte Brunnenringe, fehlende Abdichtung mit der Abdeckung und den oberen Brunnenringen untereinander.
- Mangelhafte bzw. fehlende Ableitung von Oberflächenwasser vom Brunnen weg (Lackenbildung, Versickerung beim Brunnen) [siehe Abbildung 5].
- Schlecht verdichtetes Erdreich (Füllmaterial) um den Brunnen ergibt eine höhere Durchlässigkeit für Sickerwässer als im umgebenden Erdreich.
- Schlecht ausgeführte Lüftungen [siehe Abbildung 5 rechts] ohne überhängender Abdeckkappe).
Medium
Die Fachgruppe Technik ist Ansprechpartner für Aktivitäten in Technik-Fragen. Sie nutzt die unterschiedlichen Qualifikationen und Praxiserfahrungen zur Entwicklung neuer Projektideen zur bestmöglichen Aufbereitung praxisrelevanter Informationen für den Obst- und Weinbau. Als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis bietet die Fachgruppe Technik mit dem Netzwerk den Landwirten und Landwirtinnen hilfreiche Inputs zur innovativen Bewirtschaftung.
Verein Fachgruppe Technik e.V.
Hasendorferstraße 41/4
8430 Leibnitz
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