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Verarbeitung, 18.03.2012

LICHT ALS „PRODUKTIONSFAKTOR“ IN OBSTSORTIERHALLEN

Arbeitsräume müssen durch eine angemessene Beleuchtung zusätzlich ausgeleuchtet werden.
Der Winter bringt dunkle Stunden mit sich, die Tage werden kürzer. Vor allem in Arbeitsräumen muss dies durch eine angemessene zusätzliche Beleuchtung ausgeglichen werden. Eine ausreichende Beleuchtung 
  • steigert nachweislich die Motivation der Mitarbeiter,
  • fördert konzentriertes Arbeiten,
  • erhält die Gesundheit
  • beugt Ermüdung vor und schützt vor Arbeitsunfällen.

MINDESTWERTE VORGEGEBEN

Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf. Ein 60-jähriger Mitarbeiter benötigt etwa doppelt so hohe Beleuchtungsstärken wie ein 20-jähriger Kollege, um den gleichen Helligkeitseindruck zu haben. Schon ab dem 35. Lebensjahr setzt dieser Prozess des erhöhten Lichtbedarfs ein, deshalb sollte bei den Arbeitsplätzen individuell Licht zuschaltbar sein. 
In den Arbeitsschutzverordnungen werden Mindestwerte vorgegeben. Mehr Licht ist erlaubt, angenehmer und auch besser für die Augen. Der Mensch ist ein Tageslicht-Wesen: 100.000 lx in der Sommersonne und immerhin noch 20.000 lx an bewölkten Tagen heben das Wohlgefühl. Mit künstlicher Beleuchtung werden oft nicht mehr als 200 lx erreicht.
 

LICHTFARBE BEACHTEN

Bei alten Lampen lässt die Leuchtkraft nach, deshalb sollte von Beginn an eine leicht höhere Lichtstärke eingeplant werden. Vorgabe für das Sortieren von Obst und Gemüse liegt bei 300 lx, besser auf 500 lx auslegen. Beim Kauf von Lampen ist die Lichtfarbe wichtig. Für Sortierplätze wird neutralweiß (nw) empfohlen. Sie erzeugt eine sachliche Stimmung. Tageslichtweiß (tw) eignet sich ab 1000 lx, darunter wirkt es fahl und erzeugt eine langweilige Stimmung. (Warmweiße (ww) Lichtfarbe erzeugt gemütliche und behagliche Stimmung.) Auf der Lampe sind die Kürzel nw, tw, ww vermerkt. Ein weiteres Merkmal ist die Farbwiedergabeeigenschaft. Sie kennzeichnet, wie natürlich die Farben wiedergegeben werden. Der Index Ra = 100 ist der beste Wert, für Sortierplätze wird mind. Ra ≥ 80 empfohlen (steht auf der Verpackung).  Im Sortierraum wird die Leuchten-Schutzart IP 50 empfohlen, die Leuchte ist dann bauseitig vor dem Eindringen von Staub geschützt.
 

SICHER SORTIEREN KÖNNEN

Wenn mehrere Sortierplätze im Sortierraum genutzt werden, dann sollte jeder Arbeitsplatz auch gleich gut beleuchtet sein. Besonders die Sortierung von Obst bedarf eines guten Auges und guten Lichtes, um immer sicher gut ausgefärbte und einwandfreie Ware zusammenstellen zu können. Für einen ausgeleuchteten Sortierplatz sollte die Arbeitsplatzleuchte direkt über dem Packband hängen. Doppelte Entfernung der Lichtquelle bedeutet mindestens die Halbierung der Leuchtkraft. (s. Foto 1) Die Blendung (indirekt durch glänzende Oberflächen oder direkt durch frei strahlende Leuchten oder Fenster) setzt die Sehleistung herab und sollte vermieden werden. Fenster sollten über eine verstellbare Lichtschutzvorrichtung verfügen. Lampen parallel zur Blickrichtung anordnen.


Foto 1: Lampe mit Splitterschutz dicht über dem Verleseband anordnen, um Schadstellen sicher erkennen zu können. (Fotos: Wicke)
 

GROSSE LICHTUNTERSCHIEDE VERMEIDEN

Die Lichtunterschiede zwischen Arbeitsplatz und Allgemeinbeleuchtung sollen nicht zu groß sein. Das Auge weiß sonst nicht, worauf es sich einstellen soll, auf das dunkle oder auf das helle Licht. Wegen zu großer Anstrengung ermüdet das Auge schnell, das führt zum unkonzentrierten Arbeiten (s. Foto 2) 


Foto 2: Sortierhalle stets hell ausleuchten, das fördert die Konzentration, beugt der Augenermüdung vor und trägt zum positiven Wohlbefinden bei.
 

WAS GIBT ES SONST NOCH ZU BEACHTEN?

Zur Wartung empfehlen Lichtexperten das Auswechseln der Lampen nach einer festgelegten Nutzungsdauer. Defekte Lampen
sollen sofort ausgewechselt und intakte Lampen und Leuchten regelmäßig von Staub und Spinnenweben gesäubert werden. Die Leuchtstärke wird dadurch besser erhalten.
Splitterschutzlampen oder -leuchten sind im QS-Betrieb Pflicht, da die Leuchtkörper z. B. bei Rangierarbeiten mit dem Gabelstapler beschädigt werden könnten. Tageslichtabhängige automatische Regelungen helfen, Energie zu sparen. Fenster sollten über eine verstellbare Lichtschutzvorrichtung verfügen.
Weitere Informationen auch unter der Webadresse www.licht.de.

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1975 hat der Vorstand der Fachgruppe Obstbau den Beschluß gefaßt, ab Januar 1976 eine Verbandseigene Fachzeitschrift herauszugeben. OBSTBAU hat sich seitdem zu einer renommierten Fachzeitschrift entwickelt, auf die kein zukunftsgerichteter Betriebsleiter/ Betriebsleiterin verzichten kann. Mit einer Auflage von über 7000 Exemplaren ist OBSTBAU heute die größte überregionale Fachzeitschrift für Obstbau im deutschsprachigen Raum.
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