Autor/-in
Dr. Adrian Engel
LWK NRW, Pflanzenschutzdienst als Landesbeauftragter
Sprühgeräte, 06.11.2014
REINIGUNG UND PFLEGE
Pflanzenschutzspritzen winterfest machen / Keine Spritzbrühe in Hofabläufe!!
Nach Abschluss der Pflanzenschutzsaison gilt es, die Sprühgeräte sachgerecht zu warten und winterfest zu machen. Dabei beginnen alle Einwinterungsmaßnahmen mit einer gründlichen Innen- und Außenreinigung der Pflanzenschutzgeräte. Gegebenenfalls vorhandene Restmengen müssen sachgerecht entsorgt werden. Außenreinigung unbedingt auf dem Feld durchführen. Flüssigkeitsführende Teile auf dem Feld entleeren. Spritzflüssigkeitsreste dürfen nicht in die Kanalisation oder in Oberflächengewässer gelangen (= Bußgeld bewehrte Anwendungsbestimmung NW468 beachten). Technisch bedingte Restmengen sind im Verhältnis 1:10 zu verdünnen und auf bereits behandelte oder unbehandelte Teilflächen auszubringen. Bei den anfallenden Reinigungsarbeiten sind den Belangen des Gewässerschutzes Sorge zu tragen. Beachten Sie, dass schon 1 g Wirkstoff bzw. unter Umständen nur eine komplette Außenreinigung eines Pflanzenschutzgerätes incl. Schlepper ausreicht, um 2 Mio. I Wasser zu verunreinigen!! Öffentliche Kläranlagen und sonstige Abscheideanlagen sind nicht in der Lage, solche Pflanzenschutzmittelrückstände aus den Abwässern zu filtern!!
Eine Reinigung auf Hofplätzen ohne geeignete Auffangmöglichkeit (z.B. Güllegrube) gilt als grobe Umweltverschmutzung und ist strafbar.
Sachgerecht erfolgt die Spritzen- und Traktorreinigung auf bewachsenem Boden im Feld. Der Wirkstoffabbau erfolgt auf begrünten Flächen umweltverträglich und Einträge in das Grundwasser sind nicht zu befürchten.
Die beste Reinigungsleistung wird beim „kontinuierlichen Reinigungsverfahren" erreicht.
Solch eine Innenreinigung ist in der Saison auch immer dann notwendig, wenn eine unerwünschte Verschleppung von Wirkstoffen in unterschiedliche Kulturen vermieden werden soll. Verbleiben kleinste technische Restmengen in den Pflanzenschutzgeräten, so kann dies, auch nach Verdünnung, noch zu Rückstandsproblemen in der folgend behandelten Kultur führen.
Geeignete Schutzkleidung ist bei allen Reinigungsarbeiten zu tragen.
Für die Reinigung eignen sich besonders mitgeführte Wasch bürsten, die mit Wasser aus dem Zusatztank über die Gerätepumpe betrieben werden. Auch kleine Hochdruckreiniger sind schon verfügbar. Mehr zu Reinigung und Wasserschutz auch unter http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/technik/topps/index.htm
Kann die Spritze nach der Reinigung nicht frostfrei überwintert werden, so müssen alle Leitungen und Bauteile (Leitungen, Pumpen, Filter, Tropfstopp, Düsenhalter, Durchflussmesser, Manometer etc.) vor dem ersten Frost mühsam flüssigkeitsfrei gemacht werden. In solchen Fällen ist es meist einfacher, nach der Innenreinigung ausreichend Schei-benfrostschutz (-25 °C) einzufüllen und dessen Verteilung in den wasserführenden Leitungen sicher zu stellen (Rührwerk einschalten, Spritze kurz sprühen lassen).
Vor der Wiederinbetriebnahme im Frühjahr ist eine Probespritzung mit klarem Wasser und ausgebauten Düsen durchzuführen. Eine Filterreinigung muss sich wieder anschließen. Im trockenen Zustand können sich über längere Standzeiten Schmutzreste in Behälter und Leitungen lösen und zu verstopften Filter und Düsen führen. Abdriftreduzierende Injektordüsen regieren auf solche gelösten Ablagerungen sensibel, besonders wenn nicht die richtigen Maschenweiten bei dem Druckfilter verwendet werden.
Eine sorgsam gepflegte und gewartete Pflanzenschutzspritze vermeidet unnötige Reparatur- und Stillstandszeiten und ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.
Eine Reinigung auf Hofplätzen ohne geeignete Auffangmöglichkeit (z.B. Güllegrube) gilt als grobe Umweltverschmutzung und ist strafbar.
Sachgerecht erfolgt die Spritzen- und Traktorreinigung auf bewachsenem Boden im Feld. Der Wirkstoffabbau erfolgt auf begrünten Flächen umweltverträglich und Einträge in das Grundwasser sind nicht zu befürchten.
EINFACHE INNENREINIGUNG AUF DEM FELD
Nach guter fachlicher Praxis sollten die in der Pflanzenschutzspritze verbliebenen Mittelreste, wie oben erwähnt, stark verdünnt (1/10) auf behandelte Flächen ausgebracht werden. Diese einfache Vorreinigung auf dem Feld ist mit dem im Zusatzbehälter mitgeführten Frischwasser mehrfach zu wiederholen (ohne Zusatztank: Wasser in Kanistern mitführen). Rührwerke und ggf. Innenreinigungsdüsen sind dabei einzuschalten.Die beste Reinigungsleistung wird beim „kontinuierlichen Reinigungsverfahren" erreicht.
Solch eine Innenreinigung ist in der Saison auch immer dann notwendig, wenn eine unerwünschte Verschleppung von Wirkstoffen in unterschiedliche Kulturen vermieden werden soll. Verbleiben kleinste technische Restmengen in den Pflanzenschutzgeräten, so kann dies, auch nach Verdünnung, noch zu Rückstandsproblemen in der folgend behandelten Kultur führen.
AUSSENREINIGUNG
Die Reinigung fängt schon bei der Wahl der Düsen an. Werden abdriftreduzierende (grobtropfige) Düsen eingesetzt, finden sich deutlich weniger Beläge an Spritzen und Traktoren, als bei feintropfigen Hohlkegeldüsen.Geeignete Schutzkleidung ist bei allen Reinigungsarbeiten zu tragen.
Für die Reinigung eignen sich besonders mitgeführte Wasch bürsten, die mit Wasser aus dem Zusatztank über die Gerätepumpe betrieben werden. Auch kleine Hochdruckreiniger sind schon verfügbar. Mehr zu Reinigung und Wasserschutz auch unter http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/technik/topps/index.htm
GERÄTEKONTROLLE
Nach erfolgter Innen- und Außenreinigung sollten, dem Flüssigkeitsstrom folgend, alle Filter, Aggregate und wasserführenden Teile auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden. Neben Behältern, Saug- und Druckleitungen, sollte der Pumpe die größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Besonders Kolbenmembranpumpen verschleißen erheblich schneller, wenn sich längere Zeit konzentrierte Spritzbrühe in der Pumpe befindet. Sollten nach der einfachen Innenreinigung noch Mittelablagerungen im Behälter der Pflanzenschutzspritze vorhanden sein, so ist auf jeden Fall die Funktion des Rührwerkes zu überprüfen. Rechtzeitig vor der neuen Pflanzenschutzmittelsaison sollte die einwandfreie Funktion aller Regel-, Schalt- und Kontrollarmaturen überprüft werden. Ebenso gilt es, die Düsen und Tropfstoppeinrichtungen zu kontrollieren. Sie sollten vor dem Einwintern ausgebaut, kontrolliert und von Fremdkörpern gereinigt werden.ABSTELLEN ÜBER WINTER
Noch nicht gereinigte Geräte mit starken Pflanzenschutzmittelanhaftungen müssen frostsicher und regengeschützt abgestellt werden.Kann die Spritze nach der Reinigung nicht frostfrei überwintert werden, so müssen alle Leitungen und Bauteile (Leitungen, Pumpen, Filter, Tropfstopp, Düsenhalter, Durchflussmesser, Manometer etc.) vor dem ersten Frost mühsam flüssigkeitsfrei gemacht werden. In solchen Fällen ist es meist einfacher, nach der Innenreinigung ausreichend Schei-benfrostschutz (-25 °C) einzufüllen und dessen Verteilung in den wasserführenden Leitungen sicher zu stellen (Rührwerk einschalten, Spritze kurz sprühen lassen).
WIEDERINBETRIEBNAHME
Frostschutz aus Geräten ablassen und zum Wiedergebrauch auffangen.Vor der Wiederinbetriebnahme im Frühjahr ist eine Probespritzung mit klarem Wasser und ausgebauten Düsen durchzuführen. Eine Filterreinigung muss sich wieder anschließen. Im trockenen Zustand können sich über längere Standzeiten Schmutzreste in Behälter und Leitungen lösen und zu verstopften Filter und Düsen führen. Abdriftreduzierende Injektordüsen regieren auf solche gelösten Ablagerungen sensibel, besonders wenn nicht die richtigen Maschenweiten bei dem Druckfilter verwendet werden.
Eine sorgsam gepflegte und gewartete Pflanzenschutzspritze vermeidet unnötige Reparatur- und Stillstandszeiten und ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.
Medium
Aktuelle Fachbücher braucht jeder Obst- und Weinbauer, aber auch Berater, Lehrkräfte und Sachverständige.