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Sonstiges 1, 10.03.2012

VIEL NEUES AM TAG DER TECHNIK 2010

Am 24. März fand in Unterrain/Eppan der 25. Tag der Technik statt. An die 2.000 Besucher besichtigten die rund 250 Maschinen und Geräte der 64 Aussteller.
Die Veranstaltung wurde vom Absolventenverein der landwirtschaftlichen Schulen, vom VZ Laimburg, von der Abteilung Landwirtschaft der Autonomen Provinz und vom Beratungsring organisiert.
 

INNOVATIONEN BEI TRAKTOREN

Fendt stellte die neue Serie 200 Vario vor und damit den ersten Schmalspurtraktor mit stufenlosem Getriebe. Das Getriebe wurde gezielt der geringen Baugröße des Schleppers angepasst. Es ermöglicht einen Geschwindigkeitsbereich von 0,02 bis 
40 km/h, inklusive stufenloser, verschleißfreier Wendeschaltung. Es ist auch gelungen, die Antriebskomponenten in das
Hinterachsgehäuse weitgehend zu integrieren. Damit ist es möglich, die erste Schmalspurkabine mit ebenem Boden zu bauen. Weiters wurde der luftgekühlte Deutz-Motor durch einen wassergekühlten Dreizylinder Sisu Power-Motor mit 3,3 l Hubraum ersetzt. Seine Leistung reicht von 60 bis 100 PS nach ECE-R24-Richtlinien. Die Hydraulikanlage wurde optimiert und mit einer Load-Sensing-Pumpe und bis zu sechs neu entwickelten doppeltwirkenden Steuergeräten ausgestattet. Weiters ist der Traktor mit der niveaugeregelten Vorderachsfederung und dem hydraulisch verstellbaren Pendelkraftheber versehen.
Auch Bergmeister, vertreten durch die Firma Agrifix aus Tramin, bekam ein ordentliches Lifting. Die 400er-Serie hat einen 3-Zylinder Perkins-Motor mit 3,3 Liter Hubraum. Er leistet 75 PS nach ECE-R24-Richtlinien. Ein Wendegetriebe mit 12 Vor- und Rückwärtsgängen ist als Lastschaltung vorgesehen. Dazu kommt die 600er-Serie, die eine Leistung von 79 bis 99 PS nach
ISO bringt. Man kann zwischen zwei Motoren wählen: entweder einen mit 3 Zylindern und 3,3 Liter Hubraum oder einen mit 4 Zylindern und 4,4 l Hubraum. Das Lastschalt- und Wendegetriebe verfügt über 40 Vor- und 40 Rückwärtsgänge.
Deutz-Fahr stellte Traktoren der Serie Agroplus S aus. Jene mit Dreizylindern (3 Liter Hubraum) leisten 67 PS, die größeren mit 4-Zylindern und 4 Litern Hubraum 90 PS, immer nach ECE-R24-Richtlinien. Es stehen zwei Getriebe zur Verfügung: eines mit 20 Vor- und 10 Rückwärtsgängen und ein weiteres mit 45 Vor- und 45 Rückwärtsgängen.
   

ERDAUSTAUSCHER

Die Firma Vimas aus Latsch entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Lohnunternehmer Hanspeter Mauracher aus 
St. Pauls/Eppan ein Gerät, das die Erde in der Baumreihe mit der aus der Fahrgasse austauscht. Die Basis ist eine Pflanzfräse. Über die Zapfwelle und einen Seitenarm wird ein Schaufelrad angetrieben, das längs der Baumreihe eine Furche fräst.
Der Seitenarm ist nach oben beweglich, sodass es den Säulen des Stützgerüsts leicht ausweichen kann. Ein zweites Schaufelrad, direkt hinter der Kardanwelle angebracht, wühlt in der Mitte der Fahrgasse eine Furche auf. Durch die hohe Umdrehungszahl dieses Schaufelrades wird die aufgewühlte Erde direkt in die Furche der Baumreihe geleitet. Über hydraulisch bewegliche Leitbleche lässt sich die Furche gut schließen.
Mit dem Vorführgerät ist es zwar nicht gelungen, die Erde völlig auszutauschen, aber mit einigen Nachbesserungen
wird dies sicher möglich sein. Es scheint eine technische Möglichkeit zu sein, um der Bodenmüdigkeit entgegen zu wirken. Dieses Erdaustauschgerät benötigt für den Antrieb allerdings einen Traktor, der mehr als 70 PS leisten kann und mit
mindestens fünf doppeltwirkenden Steuergeräten ausgestattet ist. Zudem wiegt das Gerät rund 900 kg.
 

ROTORBÜRSTE UND ROTORLAPPEN

Beim Reisigschwaden ist zwischen der Rotorbürste und dem Rotorlappen zu unterscheiden. Will man nur das 
Reisig in die Fahrgasse schwaden, genügt ein Gerät mit Gummilappen am Schlegelmulcher oder am Frontanbau
des Traktors, so wie es die Firmen HMF und Humus, vertreten durch die Firma Pfeifer, zeigten.
Will man zusätzlich auch das Laub unter den Bäumen hervorholen, dann sind die Bürstengeräte besser dafür geeignet. Die Firma Vimas aus Latsch stellte eine Rotorbürste vor.
Die bewährten Schlegelmulcher für den Frontantrieb von HMF bekamen einen Staubschutz und der Reisigschwader, der sich vor dem Schlegelmulcher befindet, kann nun hydraulisch aufgeklappt werden. Somit ist den Verankerungen des Stützgerüstes
leicht auszuweichen.
AEDES präsentierte seine Scherengeräte mit einer zusätzlichen Bürste. Sie rotiert am äußersten Ende und kann so den Baumstreifen vom Unkraut sauber halten.
   

STEINZERKLEINERUNGSGERÄT

Wer viele Steine in seinen Böden hat, der kann diese nun mit dem Steinzerkleinerungsgerät der Firma FAE aus Fondo beseitigen. In einem Durchgang zertrümmert das Gerät faustgroße faustgroße Steine in Kieselsteine. Fährt man ein weiteres Mal über die kleineren Steine, so werden diese zu Sand vermahlen.
 

TIEFLADER

Wie man die Bühnenfahrzeuge leicht von einem Grundstück zum anderen transportieren kann, zeigten die Firmen Lochmann und Schwarz mit ihren Tiefladern. Lochmann stellte einen Tieflader mit Tandemachse bis zu 8 t Gesamtgewicht und mit einer Brückenhöhe von 65 cm vor. Mit einem etwas größeren Tieflader, der eine Brückenhöhe von 78 cm aufweist und ebenfalls mit einer Tandemachse ausgerüstet ist, kann man Geräte bis zu 14 t transportieren. Lochmann bietet auch einen Tieflader mit nur einer Achse für 6 t Gesamtgewicht und einer Brückenhöhe von 68 cm an. Alle Tieflader sind hydraulisch anzuheben.
Die Firma Schwarz zeigte ihren Palettenanhänger TX6046 mit 4,6 m Länge und 1,4 m Breite sowie 60 cm Brückenhöhe. Er ist mit einer kombinierten hydraulischen Rückneigung mit Verlängerung und zwei kleinen Spurschienen ausgestattet. Das erleichtert das Aufladen des Bühnengeräts wesentlich. Wer einen leichteren Anhänger vorzieht, kann sich für den 3 t-Anhänger mit klappbarer Rückbordwand und seitlicher Führung entscheiden, die Brückenhöhe beträgt 60 cm.
 

NEUES BEI DEN SPRÜHGERÄTEN

Verschiedene Sprüherhersteller stellten elektronische Messgeräte vor, mit denen man die Brüheausstoßmenge genau errechnen kann. Weiters zu sehen waren technische Anpassungen, um mehr Luftvolumen für den Tropfentransport in die obere Baumhälfte zu bekommen. Die Besucher konnten sich auch davon überzeugen, dass der von den Injektordüsen erzeugte Sprühnebel deutlich weniger sichtbar ist als jener der Hohlkegeldüsen. Bevor Injektordüsen im Apfelanbau empfohlen werden können, sind aber noch viele Fragen zu klären.

DANK
Der Tag der Technik wurde heuer zum 25. Mal abgehalten. Die Obstbauern schätzen es sehr, die Maschinen und Geräte in den Anlagen vorgeführt zu bekommen.
Das Veranstaltungskonzept geht auf einige Pioniere zurück, die es unter der Führung von Ferdinand Marini schon im Jahr 1962 das erste Mal umgesetzt haben, wofür ihnen Dank und Anerkennung gebührt.

Medium


Obstbau Weinbau ist seit 1964 ein praxisorientiertes Fachmagazin des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau. Jährlich erscheinen 11 Ausgaben (Juli/August Doppelnummer) mit Fachartikel über Anbaumethoden, Versuche, Sorten, Forschungsergebnisse, Betriebswirtschaft, Statistiken, Züchtungsergebnisse, Pflanzenschutz, Vermarktung, Lagerung,  Studienreisen u.a. aus den Bereichen Obst-, Weinbau und Kellerwirtschaft.
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