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Sonstiges 1, 02.01.2014

APFELTAG 2013 IN KLEIN-ALTENDORF

Der Apfeltag in Klein-Altendorf ist ein fester Termin für viele Obstbauern nicht nur aus dem Rheinland, sondern aus ganz Deutschland und auch aus den Niederlanden.
Auch in diesem Jahr wurde das Vormittagsprogramm am Nachmittag noch einmal wiederholt, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, die aktuellen Neuigkeiten für den Apfelanbau zu erleben. Die Veranstaltung wird von dem DLR Rheinpfalz (Gerhard Baab und Margret Wicke), der Universität Bonn (Prof. Dr. Noga Vegetaund Prof. Dr. Pude) und der Landwirtschaftskammer NRW (Manfred Fischer, Ralf Nörthemann) gemeinsam organisiert.
 

BAUMSCHULEN

Als neue Serie, die in den kommenden Jahren fortgeführt werden soll, erhalten Baumschulen die Gelegenheit, sich und ihre Produkte vorzustellen. Den Anfang machten in diesem Jahr die Baumschule Schmitz-Hübsch/VSH, Wachtberg-Fritzdorf, die Baumschule Schwichtenberg, Rheinbach-Flerzheim, die Baumschule Fleuren, Niederlande und die Baumschule Carolus, Belgien.
 

PFLANZENSCHUTZMITTELRÜCKSTÄNDE

Peter Jung von der Universität Bonn präsentierte anschließend aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt „Rückstandsfreier Apfel". Ziel des Projektes ist es, durch einen Wechsel vom IP-Mitteln hin zu Mitteln aus dem ökologischen Anbau im Verlauf der Vegetationsperiode eine Minimierung bzw. Eliminierung von Pflanzenschutzmittelrückständen zu erreichen.
 

SPRITZGERÄTE

„Weg mit der Wolke!" konstatierte Harald Kramer vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW. „Denn sie stört die Bevölkerung, gibt keinen besseren Belag und driftet ab." Dafür stellte er drei Geräte vor, die beim Einsatz von großtropfigen Injektordüsen die Abdrift bei der Pflanzenschutzmittelausbringung möglichst gering halten: das HSS Obstbausprühgerät CF 1000, ein Gerät mit Axial-Querstromgebläse von der Fa. Wanner und das dreireihige Obstbausprühgerät von der Firma Munckhof.
 

VERMESSUNG VON ANLAGEN

Obstbauer Max Peter Busch aus Dormagen berichtete von seinen Erfahrungen mit der Firma van Oostrum, Woerden/Niederlande, die sich auf die Vermessung und den Entwurf von Obstanlagen und Kulturschutzeinrichtungen spezialisiert haben. „Die Firma van Oostrum ist zu uns in den Betrieb gekommen, hat die entsprechende Anlage vermessen und uns dann einen ausführlichen Plan für den Bau einer Hagelschutznetz-Unterkonstruktion gegeben. Diesen Plan hat dann die Hagelnetz-Firma für die Erstellung der Konstruktion verwendet", erläuterte er.
 

NEUPFLANZUNG UNTER HAGELNETZ

Die Firma Obstbaugeräte Ippendorf ist Premium-Vertriebspartner der Fa. Vimas GmbH/ Italien. Stefan Ippendorf stellte auf dem Apfeltag die Baumpflanzfräse der Fa. Vimas vor, die eine Neupflanzung unter bestehenden Kulturschutzkonstruktionen vereinfacht, denn beim Ausfräsen des Pflanzgrabens ist mit diesem Gerät eine genaue Unterbrechung der Fräsung im Bereich der Pfähle möglich. Zum Füllen des Grabens nach dem Einsetzen der Bäume zeigte Moderator Gerhard Baab gleich noch das hydraulische Anhäufelgerät der Fa. PWH Landmaschinentechnik, das in der Nachbarreihe stand.
 

HOLZ- ODER BETONPFÄHLE?

Nehme ich Holz oder Beton für die Unterkonstruktion meiner Hagelnetze? Vor dieser Frage steht so mancher Obstbauer. Astrid Brändlin, Fa. Frustar, zeigte: Letztendlich ist es eine Frage der Materialverfügbarkeit und was dem Obstbauern lieber ist. Wichtig ist bei beiden, dass nicht an der Qualität gespart wird. Beim Holz muss auf langsam gewachsene nordische Herkünfte geachtet werden. Beim Beton kommt es auf die richtige Betonqualität an und auf das „Innenleben", d. h. die Anzahl Metalldrähte im Inneren. Astrid Brändlin wies auch darauf hin, dass je nach Material die Abstände zwischen den Pfählen unterschiedlich gewählt werden sollten und dass bei steinigem Boden das Eindrücken von Betonpfählen schwierig ist. Betonpfähle sind variabler in der Länge und preiswerter. Da sie aber enger gesetzt werden, höhere Transportkosten haben und eine Anti-Ein-sink-Platte an den Rändern unterlegt werden muss, liegen die Erstellungskosten für eine Anlage mit Betonpfählen etwa 2.000,- €/ha über denen einer Holzkonstruktion. Letztendlich sei es eine Frage des Bauchgefühls, für welche Variante sich ein Obstbauer entscheidet. „Wenn Sie sich frühzeitig entscheiden, können wir alles planen", so das Fazit von Astrid Brändlin. Andreas Schuler aus Mechernich-Glehn demonstrierte im Anschluss, wie er als Dienstleister mit entsprechendem Gerät sowohl Beton- als auch Holzpfähle in die Erde drückt.
 

ARBEITSBÜHNEN

Die Vorführung von Arbeitsbühnen gehört seit Jahren zum festen Bestandteil des Apfeltages. In diesem Jahr zeigte Manfred Fischer den weiterentwickelten Pluck-o-Track Junior von Munckhof, bei dem jetzt auch eine höhenverstellbare Arbeitsbühne angehängt werden kann, die neue Arbeitsbühne von Agricom mit angehängtem Leerkistenwagen (Onyx), auf der insgesamt sechs Großkisten Platz finden und eine höhenverstellbare angehängte Bühne von Ditta-Seria aus Polen. Peter Wahlen von der Fa. PWH Landmaschinentechnik präsentierte eine angehängte Arbeitsbühne, die hydraulisch höhen- und seitenverstellbar ist. Das straßentaugliche Gefährt ist in der Fahrspur verstellbar, um Bodenverdichtungen in der Fahrspur zu reduzieren. Es ist für den Einsatz unter Hagelnetzen geeignet.
 

AUSDÜNNUNG UND MASCHINELLER SCHNITT

Martin Hörnig von der FH Bingen beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion mit der Ausdünnung von Äpfeln. In seinen Versuchen am Standort Klein-Altendorf vergleicht er verschiedene Möglichkeiten der chemischen und mechanischen Ausdünnung an handgeschnittenen Bäumen und zwei Varianten des maschinellen Schnitts. Dabei hat er festgestellt, dass es wenig Unterschiede zwischen den einzelnen Schnittvarianten hinsichtlich des Ausdünneffektes gibt. Die Fruchtgrößenverteilung war allerdings gleichmäßiger, wenn mechanisch mit Tree-Darwin ausgedünnt wurde. Der Nährstoffgehalt in den Blättern war in allen Varianten weitgehend gleich. Der Fruchtansatz der maschinell geschnittenen Bäume war höher als der von handgeschnittenen Bäumen. Die Untersuchung der Fruchtqualität war zum Zeitpunkt des Apfeltages noch nicht ausgewertet.
 

BLÜTENFROSTSCHUTZ

Ein Highlight auch in diesem Jahr war die Vorführung eines neuen Prototyps einer Windmaschine. Das Gerät „Freilandwind BSR 5" ist mobil, mit eigener Bremslage. Es bedarf daher keiner Baugenehmigung. Mit Hilfe einer hydraulischen Abstützung ist das Gerät auch in unebenem Gelände eisetzbar. Erste Einsatzversuche im Frühjahr 2013 sind positiv verlaufen. Mit dem Gerät sollen 6 ha Obstanlagen vor Frost geschützt werden können. Der Preis wird laut Hersteller bei 60-65.000 € liegen.
 

BODENBELÄGE IM FOKUS

Bodenbeläge, die einfach zu reinigen sind und eindeutige Markierungen aufweisen, gehören heute in Räumlichkeiten zur Lagerung und Sortierung von Obst zum Standard. Margret Wicke, DLR Rheinpfalz, stellte mit den Firmen Parma Markiertechnik und Possehl Spezialbau zwei Firmen vor, die entsprechende Dienstleistungen für Obstbaubetriebe anbieten.

Medium

1975 hat der Vorstand der Fachgruppe Obstbau den Beschluß gefaßt, ab Januar 1976 eine Verbandseigene Fachzeitschrift herauszugeben. OBSTBAU hat sich seitdem zu einer renommierten Fachzeitschrift entwickelt, auf die kein zukunftsgerichteter Betriebsleiter/ Betriebsleiterin verzichten kann. Mit einer Auflage von über 7000 Exemplaren ist OBSTBAU heute die größte überregionale Fachzeitschrift für Obstbau im deutschsprachigen Raum.
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