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Streifenpflegegeräte, 18.04.2013

ES TUT SICH WAS IM UNTERSTOCKBEREICH

Die Bewirtschaftung des Unterstockbereichs stellt im Weinbau eine besondere Herausforderung für den Maschinenbau dar.
 
Die Bewirtschaftung des Unterstockbereichs stellt im Weinbau eine besondere Herausforderung für den Maschinenbau dar. Bisherige technische Lösun­gen konnten sich am Markt noch nicht auf breiter Front durchsetzen. Jetzt hat die Firma Adelhelm in Nordheim ein neues Gerät entwickelt.
 
Angefangen hat alles auf dem Bio-Obstbaubetrieb von Marcus Föll in Wüstenhau­sen bei Ilsfeld. Der hatte ein Gerät zur Pflege des Unter­baumstreifens erdacht, ent­wickelt und gebaut, bei dem ein hydraulisch angetriebe­ner Kreisel mit einem Taster sauber um den Baum herum arbeitet. Direkt dahinter folgt eine Rollhacke, die die weitere Bodenbearbeitung übernimmt. Diese Rollha­ckenelemente bieten viele Möglichkeiten.
An dieser Stelle ist ein klei­ner Ausflug hin zu einer ver­wandten Technik ange­bracht. Wir alle kennen Hohlscheiben zur Bearbei­tung des Unterstockbe­reichs. Ob diese Hohlschei­ben glatt, gezahnt oder ge­paart zum Einsatz kommen, spielt dabei keine Rolle. Ent­scheidendes Kriterium für ein zufriedenstellendes Ar­beitsergebnis ist dagegen eine Arbeitsgeschwindigkeit über 7 km/h - wobei nach oben die Grenze erst erreicht ist, wenn der Fahrer die Ner­ven verliert. Mit diesem Tem­po kann allerdings in steilen Weinbergen nicht gefahren werden.
 

Vielseitig einstellbar

Anders ist die Situation bei der Rollhacke. Die Rollhacke kann ebenso wie die Hohl­scheiben im Winkel horizon­tal und vertikal eingestellt werden. Da sich die einzel­nen „Zinken" der Rollhacke am Boden abrollen, ist der Antrieb gesichert. Erfahrungsgemäß ist die Bearbeitungsin­tensität durchaus mit der einer Hohl­scheibe vergleichbar. Bedeutender Unterschied ist jedoch, dass die Roll­hacke bei nahezu jeder Geschwindig­keit funktioniert. Das ist für die Praxis ein großer Vorteil, denn jetzt ist diese Technik auch in nicht ganz ebenen Weinbergen einsetzbar.
 

Je schräger, desto intensiver

Ein weiterer Vorteil liegt in der Gestalt des Bearbeitungshorizontes. Bauart­bedingt wird nicht eine scharf abge­schnittene Bearbeitungskante hinter­lassen, sondern ein welliger Horizont, der bei Weitem nicht so erosionsanfällig ist wie bei vergleichbarer Technik. Und infolge der Schrägstellung wird der Boden gelockert und bewegt, was den Beikrautbewuchs stark in der Entwick­lung hemmt. Dieser Effekt wird be­sonders deutlich, wenn der lose Boden von Hand weggeschoben wird, um zu sehen, was letztendlich gelockert bzw. bearbeitet wurde.
Inzwischen gibt es von der Firma Adelhelm weitere Geräteinnovationen. So zum Beispiel die Kombination mit einem Taster plus Rollhackenelement, womit die „grüne Insel" um den Stock nahezu vollständig entfernt werden kann. Vielleicht ist bis zur Intervitis auch eine Rollhacke zur ganzflächigen Bearbeitung der Rebzeile zu sehen. Das Gerät soll breitenverstellbar und wie eine Scheibenegge in X-Form an­geordnet sein. Da die Bearbeitungs­intensität von der Winkelstellung ab­hängt, kann hier ein Multitalent er­wartet werden.
Stehen die Rollhackenelemente in Fahrtrichtung, sollte der Bodenbear­beitungseffekt mehr einer Überfahrt mit einer Walze gleichen. Je schräger die einzelnen Elemente zur Fahrtrich­tung angestellt werden, umso inten­siver der Eingriff. Die Intensität kann prinzipiell so hoch sein, dass die Ver­gleichbarkeit mit der Scheibenegge gegeben ist und eventuell sogar die Kreiselegge ersetzt werden kann.
Damit eine gute Idee ihre Kreise ziehen kann, ist die Zusammenarbeit mit einem starken Partner sehr wichtig. Hier könnte sich vielleicht bereits eine vielversprechende Liaison mit der Firma Braun angebahnt haben.
Noch ist darüber aber nichts bekannt geworden. 
 

Medium


„Der Badische Winzer“ ist die auflagenstärkste Monatsfachzeitschrift in Deutschland und wird vom  Badischen Weinbauverband mit Sitz in Freiburg herausgegeben. Die Leserinnen und Leser erfahren umfassend, praxisnah und kompetent die neuesten Trends in Anbau, Kellertechnik und Vermarktung. Aktuelle Brancheninformationen ergänzen den Fachteil. Ein kostenloses Probeheft oder ein Abonnement (Jahrespreis Deutschland: 40,80 Euro inklusive Porto, EU-Ausland: 66,60 Euro inklusive Porto) können Sie unter Tel. 0049 761 2713351, vertrieb@blv-freiburg.de (Sonja Wahl, Daniela Brandsch) anfordern. Oder online über die Webseite des Badischen Weinbauverbandes: www.badischer-weinbauverband.de
 
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