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Traktoren, 10.03.2012

WEINBERGSCHLEPPER ALS ARBEITSPLATZ

Ergonomische Untersuchungen des Fahrerplatzes auf Weinbergschleppern
Ergonomische Untersuchungen des Fahrerplatzes auf Weinbergschleppern;
Darmstadt, 2006, 81 S., 10 €, Best.-Nr. 41140
 
Von zentraler Bedeutung für die Einschätzung der Belastungssituation an einem Arbeitsplatz sind Belastungen, die einerseits durch die Arbeitsaufgabe selbst, andererseits durch die Arbeitsumgebung entstehen. Beide Belastungsarten werden dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Die im Rahmen eines ATW-Vorhabens an der DLR Rheinpfalz in Neustadt bearbeiteten Themen stellen hierbei wesentliche Teilbereiche aller möglichen Aspekte bei der Beurteilung von Arbeitsplätzen dar. Gemessen und beurteilt wurden die am Schmalspurschlepper am gravierendsten einzustufenden Umgebungseinflüsse Lärm und mechanische Schwingungen sowie einige Klimafaktoren. Darüber hinaus erfolgte eine Bewertung der ergonomischen Situation hinsichtlich der Gestaltung des Fahrerplatzes.
Der ATW-Bericht liefert anhand der durchgeführten Messungen und Bewertungen einen aktuellen Einblick in Art und Größe der betrachteten Belastungsarten bei den getesteten Schmalspurschleppern. In 2003 und 2004 wurden folgende Untersuchungen durchgeführt:
  • Lärmmessungen am Fahrerohr beim Fahren ohne Last sowie im Stand
  • Schwingungsbelastungsmessungen auf marktüblichen Sitzen auf Schmalspurschleppern auf fester Fahrbahn und bei verschiedenen Einsatzbedingungen
  • Messungen von Raumklimafaktoren in Schmalspurschlepperkabinen
  • Qualitative Bewertung von Fahrerplätzen (Bedienungsfreundlichkeit, Anordnung, Logik) durch ein Prüfer-Panel
 
Der ATW-Bericht liefert anhand der durchgeführten Messungen und Bewertungen einen aktuellen Einblick in Art und Größe der betrachteten Belastungsarten bei den getesteten Schmalspurschleppern.

Vertrieb:
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)
Bartningstr. 49, 64289 Darmstadt    
Tel   06151 / 70 01 189, Fax  06151/ 70 01 123
E-Mail:  vertrieb@ktbl.de
www.ktbl.de
 

AUSZUG AUS DEM BERICHT

Entwicklung der Lärmbelastung am Schmalspurschlepperfahrersitz
Zur Einschätzung der Veränderung der Lärmproblematik auf dem Weinbergschlepper dient eine Gegenüberstellung der ERgebnisse aus der Studie von 1989 von Rühling, Struck u. Uhl. Damals wurden neun Schlepper - allesamt mit offenen Fahrerplätzen - getestet; nur noch sechs dieser Fabrikate waren jetzt in der vorliegenden Untersuchung mit aktuellen Modellen vertreten. Die Einsatzbedingungen - bei allerdings gleicher Messtechnik - waren nur eingeschränkt vergleichbar, da z.B. unter Last gemessen wurden.
Der durchschnittliche Lärmpegel lag bei 95,4 dB(A) (minimal 89 dB(A)). Diese als äußerst kritisch einzustufenden Werte lassen den inzwischen erreichten Stand der Lärmbeslastung am Fahrerplatz erst recht positiv erscheinen, zumal es im Bericht hieß:"Nur mit einer optimal auf den Schlepper abgestimmten Kabine mit Isolationswirkung gegen Körper- und Luftschallausbreitung sind absenkungen um 5 bis 6 dB(A) zu verwirklichen. Das wurde in den zurückliegenden 15 Jahren eher übertroffen.
Dennoch bleibt kritisch anzumerken, dass auch heute vereinzelt neue Schlepper angeboten werden, bei denen offenbar nicht konsequent genug technische Konstruktionsmöglichkeiten zur Schallemissionsminderung genutzt werden.


 

Bewertung der Messergebnisse
 
Gemäß EG-Richtlinie 77/311/EWG Artikel 2 Anhang II dürfen die Messergebnisse den Grenzwert von 86 dB(A) bei der Messung mit geschlossener Fahrerkabine nicht überschreiten.
Ab einem Beurteilungspegel > = 85 dB(A) treten reversible und bei längerer Einwirkungsdauer mit zu kurzen Erholungszeiten irreversible Beeinträchtigungen der Hörfähigkeit ein.
Bei > = 80 dB(A) hat der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer Gehörschutzmittel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bei 85 dB(A) muss der Arbeitnehmer die Gehörschutzmittel benutzen. Des Weiteren sollten ab diesem Pegel arbeitsmedizinische Untersuchuchungen im Abstand von nicht mehr als drei Jahren durchgeführt werden.
 

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