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Sprühgeräte, 03.03.2020

Brauchen Pflanzenschutzgeräte für Bio-Präparate keine Gerätekontrolle?

Beim Thema Pflanzenschutz wird häufig die Notwendigkeit der Pflanzenschutz-Gerätekontrolle für die Ausbringung von synthetischen Pflanzenschutzmittel (Pestiziden) hervorgehoben, so als wäre sie für die Ausbringung von Pflanzenschutzmittel aus natürlichen Stoffen nicht erforderlich.
In der Zeitung „Addendum“ Ausgabe Nr. 10, 2019 (https://www.addendum.org/) stand folgender Beitrag:


„Gesagt wird „Natürlich ist besser als künstlich“ - Wahr ist viel mehr...

Wahr ist, dass Menschen seit vielen Jahren Jahrtausenden in der Natur leben und dass künstlich erzeugte Produkte, seien es Nahrungsmittel, Unkrautvernichtungsmittel, Kosmetikprodukte oder Medikamente, erst seit relativ kurzer Zeit verfügbar sind. Um die Langzeitfolgen auf den Menschen abzuschätzen, reichen wenige Jahre oft nicht. Das Pestizd DDT beispielsweise wurde bei seiner Einführung in den 1940er Jahren als Wundermittel gefeiert und galt zunächst als wenig toxisch für Säugetiere – bis man nach einigen Jahrzenten feststellte, dass es sich im Gewebe von Menschen und Tieren anreicherte und hormonähnliche Wirkungen zeigte.
Wahr ist aber auch: Ob ein Produkt auf natürliche Weise entstanden ist oder künstlich produziert wurde, macht für den Körper keinen Unterschied. Für die Wirkung sind nur die Eigenschaften eines Stoffs interessant. Auch Pflanzenschutzmittel aus natürlichen Stoffen können für Tiere und Menschen giftig sein. Das aus Chrysanthemenblüten hergestellte Pyrethrum etwa hat eine neurotoxische Wirkung auf Insekten, und Kupfer kann für Regenwürmer giftig sein; das Insektizid Rotenon ist für Fische sehr giftig. Alle drei Pflanzenschutzmittel sind in der Biolandwirtschaft zugelassen.
Wahr ist außerdem, dass natürliche Inhaltsstoffe oft weniger gut auf ihre Wirkungen und Wechselwirkungen untersucht sind und weniger strengen Vorschriften unterliegen als künstliche. Insgesamt jedenfalls gilt: Ein Gift bleibt ein Gift, egal ob es natürlichen Ursprungs ist oder in der Chemiefabrik hergestellt wurde.“


Damit ist die eingangs gestellte Frage beantwortet, meint Karl Lind von der Fachgruppe Technik.
 

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